Rezension

Unglaublich schön

Just One Year - Gayle Forman

Just One Year
von Gayle Forman

„Just one year“

Worum geht es:

Im zweiten Buch nach „Just one day“ geht es diesmal um Willem. Wie es dazu kam, dass er Allyson versetzte, warum er eigentlich immer auf der Durchreise ist und wie er überhaupt zu dem Menschen geworden ist, der er ist.
Auch diesmal gibt es eine ordentliche Prise Shakespeare, Reisen quer durch die Welt und das Gefühl, dass dieser eine Tag mit Allyson in Frankreich vieles in Willems Leben verändert hat.

Willem ist in einen Pariser Krankenhaus aufgewacht und leidet unter einer kurzzeitigen Amnesie. Er erinnert sich an die vielen Reisen, die er unternommen hat, aber nicht an den letzten Tag. Bewusst ist ihm nur, dass da jemand auf ihn wartet, irgendwo in Paris.
Schon ein paar Stunden später lässt er sich auf eigene Verantwortung entlassen und macht sich auf die Suche, eine Suche, die länger und weiter geht, als er sich vorstellen kann.
Denn viel weiß er nicht über Lulu, deren wahren Namen er nicht mal kennt.
Und doch ist genau diese Suche ein wichtiger Schritt in seinem Leben, denn so vieles, von dem er sich in den letzten Jahren entfernt hat, kommt mit einem Mal wieder zu ihm zurück.

Cover:

Auf dem Cover zu sehen ist ein junges Paar, das sich küsst. Ich vermute mal, sie sollen Allyson und Willem darstellen. Der Hintergrund ist schwer zu erkennen, weil alles so unscharf und in weißes Licht getaucht ist, wie schon beim ersten Teil. Der obere Rand ist vollkommen weiß, bis auf den Namen der Autorin. Auch hier ist der Titel wieder in feiner Schreibschrift klein etwas versetzt unter dem Autorennamen zu entdecken. Schön finde ich auch, dass auf der Rückseite ein Ausschnitt einer Häuserzeile (in den Niederlanden?) zu sehen ist. Es schafft Atmosphäre.
Es war und ist für mich sehr ansprechend und passt auch gut zum Inhalt.

Einschätzung:

Ein Titel auf Englisch, den ich aber ohne große Probleme gut lesen konnte. Die Autorin bleibt weiterhin sehr detailreich und schafft es eine Umgebung zu erschaffen, die man sich ohne große Mühe vorstellen kann. Verbessert finde ich hier, dass die meisten im ersten Moment nicht übersetzten Sätze (so viele sind es aber nicht) dann doch eine Erklärung erhalten, was mir bei „Just one day“ noch fehlte.
Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive verfasst, sodass man Willems Gefühle verstehen kann, warum er manchmal ganz anders handelt und denkt. Nicht nur seine, sondern auch die Vergangenheit seiner Familie wird zum Teil beleuchtet, damit der Leser einen guten Einblick bekommt. Willem macht im Laufe des Buches einen Wandel durch. Ist es ihm zu Beginn noch unmöglich, sich lange an einen Ort aufzuhalten, so lernt er während seiner Suche auch die Bedeutung vom „Zuhause“ für sich kennen.
Auch den zweiten Band habe ich regelrecht verschlungen. Es war gut zu lesen, die häufigen Ortswechsel waren leicht nachzuvollziehen und die Personen bekamen wieder eine unfassbare Tiefe, sei es nun ein Charakter, der dreimal auftauchte oder der Hauptprotagonist.

Fazit:

Es ist eine wunderschöne Geschichte, bei der man viel zu „sehen“ bekommt und die einen auch ein wenig über die kleinen „Unfälle“ im Leben zu erzählen weiß. Und auch hier, wie beim ersten Teil, kann ich nicht sagen, dass es in irgendeiner Weise kitschig rüberkommt. Es zeigt einfach die Situationen im Leben auf, wie sie einen jeden Tag passieren können. Ein Blick lohnt auf jeden Fall.