Rezension

Unglaublich spannende Geschichte die auch viel Kritik an der Gesellschaft äußert

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Da mir das Buch vermehrt ins Auge gesprungen ist und es letztendlich auch noch interessant klang, habe ich es mir gekauft. Ich war sehr gespannt darauf, denn mit der Zeit habe ich die unterschiedlichsten Meinungen dazu gehört und wollte mir selbst ein Bild davon bilden.

Zuerst gehe ich aber auf das Cover ein. Ich finde es wirklich gut, dass das Cover bei diesem Buch aus dem Englischen übernommen wurde, denn dieses passt meiner Meinung nach super zu dem Buch. Ich finde es wirklich toll gestaltet, vor allem, da es auch mal etwas anderes ist.

Neben dem Cover hat mir aber auch der Schreibstil wahnsinnig gut gefallen. Er hat mich total gefesselt und ließ sich angenehm leicht lesen. Darüber hinaus ließ sich das Buch auch wirklich flüssig lesen. Außerdem hat die Autorin auch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was ihr wirklich gelungen ist und mir auch sehr gefallen hat, da man so die einzelnen Charaktere besser kennengelernt hat.

Da wir schon von den Charakteren reden, kommen wir an dieser Stelle auch direkt zu diesen. Ich werde an dieser Stelle allerdings nur auf vier von ihnen eingehen, da alles andere den Rahmen sprengen würde und ich auch nicht so viel vorwegnehmen möchte. Die Protagonistin Zelié mochte ich wirklich gerne, auch wenn manche ihrer Taten zugegebenermaßen schon ein wenig blöd waren, da sie damit auch andere in Gefahr gebracht hat. Allerdings finde ich es toll, wie sie anderen hilft und auch für andere einsteht. Sie ist eine wirklich mutige, junge Frau, die für ihre Rechte in Orisha kämpfen möchte. Ich mochte es wirklich sehr Zélie auf ihrem Abenteuer zu begleiten, denn nicht nur ihren Mut, sondern auch ihre Stärke fand ich beeindruckend. Neben Zélie mochte ich vor allem auch Amari. Mag sie anfangs wie eine verwöhnte Prinzessin wirken, so gewinnt sie doch immer mehr an Stärke und bemerkt auch wie schlecht die Umstände der Divines sind. Ich fand es bei ihr wirklich toll, wie sie immer mehr aus sich herauskommt und sich den Gefahren trotz ihrer Panik stellt. Aber nicht nur das hat mir so sehr gefallen, sondern auch, wie sie und Zélie sich immer näher kennenlernten und schlussendlich sogar Freundinnen wurden. Bei Inan bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich ihn jetzt mögen oder doch eher hassen soll. Zwischendurch ist er schon ganz nett und irgendwie auch süß, allerdings habe ich bei ihm immer das Gefühl gehabt, dass man ihm nicht so richtig trauen kann. Tzain, Zélies Bruder, konnte ich dagegen auch in mein Herz schließen. Man merkt, dass die beiden auf sich aufpassen und ihnen auch wichtig ist, dass keiner von beiden verletzt wird. Dabei merkt man auch deutlich, dass Tzain Zélie vor allem Bösen beschützen will und trotz Streitereien immer für seine Schwester da ist. Das hat mir wirklich sehr gefallen, da die Geschwisterliebe der beiden einfach total schön war.

Nun kommen wir aber zur Handlung. Auch diese hatte es meiner Meinung nach wirklich in sich! Vor allem an Spannung hat es einen wirklich nicht gefehlt. Die ersten knapp 100 Seiten dienten zwar eher zur Erklärung der ganzen Lage und wie es in Orisha so läuft, aber das war meiner Meinung nach auch wichtig. Denn so lernte man erst einmal die Umstände kennen und konnte ein wenig in die Geschichte hineinfinden, bevor man immer mehr Dinge und Hintergründe erfahren hat und natürlich auch immer mehr passierte. Dabei fand ich es vor allem auch gut, dass man anfangs erst einmal etwas über das Leben der Divines und das Leben im Palast erfuhr, denn so wurden die krassen Gegensätze noch einmal hervorgehoben. Nach diesen knapp 100 Seiten Einführung ging es dann auch immer mehr zur Sache und ein Ereignis jagte das nächste. Dabei wurden vor allem auch die Themen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung mit in die Geschichte eingebunden und vor allem Ereignisse, die an reale Geschehnisse erinnern, fielen hier total auf und üben Kritik an der Realität und an der Gesellschaft, was der Autorin wirklich gut gelungen ist und einem definitiv vor Augen führt, was in unserer Welt noch so falsch läuft. Diesen Aspekt fand ich ganz besonders toll, weil man in diesem Buch wirklich noch einmal merkt, wie krass vertreten die Aspekte Rassismus, Gewalt und Diskriminierung teilweise auch noch heute sind. Vor allem das Nachwort hat es mir dabei wirklich noch einmal sehr angetan. Darüber hinaus hat es mir aber auch sehr gefallen, dass es mal etwas neues in dem Buch gab, nämlich eine Kultur, die die Autorin aus ihren Wurzeln inspiriert hat, welche in Afrika liegen. Das verlieh dem Ganzen noch etwas besonderes und wurde so auch noch realistischer. In der gesamten Welt, die hier geschaffen wurde, merkt man auch wieder, wie leicht es für viele ist immer noch ist in Schubladen zu denken. Gleichzeitig lernt man aber auch jene Menschen kennen, die nicht von diesen Vorurteilen behaftet sind und sich ein eigenes Bild machen. Das Ende fand ich zwar wirklich in Ordnung, allerdings schwirren doch noch viele Fragen in meinem Kopf herum, die ich wirklich gerne beantwortet haben würde, weswegen ich nur noch gespannter auf den zweiten Teil bin und es kaum noch erwarten kann diesen zu lesen!

Fazit:

Ein wirklich starkes Buch, das einem sehr viel mitgeben kann. Vor allem die Kritik an der heutigen Gesellschaft wird deutlich klar und auch das Nachwort regt einen noch einmal zum Nachdenken an! Darüber hinaus begleitet man wirklich starke Charaktere, die über sich hinauswachsen und für ihre Rechte kämpfen. Auch wenn noch ein paar Fragen offen bleiben, ist das Ende ganz annehmbar. Zumindest auf der einen Seite. Auf der anderen Seite möchte ich den zweiten Band am liebsten  sofort lesen und bin umso gespannter, was Tomi Adeyemi da so zaubern wird. Ich vergebe an dieser Stelle 5/5 Sternen.