Rezension

Unglaubliches Debüt

Die Falle
von Melanie Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Schwacher Anfang starkes Ende Den Mega-Hype um dieses Buch kann ich allerdings trotzdem nicht ganz verstehen.

Linda Conrads ist 38 und seit Jahren Bestsellerautorin. Doch sie hat seit über 10 Jahren ihr Haus nicht mehr verlassen. Hat seit über 10 Jahren keine Interviews gegeben oder Lesungen gehalten, obwohl sich die Medien um sie reißen. Linda lässt niemanden in ihrere Welt. Seit ihre Schwester brutal ermordet wurde. Und Linda hat ihrern Mörder gesehen. Nicht lange, aber lange genug um ihn immer wieder erkennen zu können. 12 Jahre später sieht sie ihn im Fernsehen. Den Mörder ihrer Schwester. Er ist Journalist. Die Autorin will ihn zur Rechenschafft ziehen, ein Geständnis und Antworten auf ihre Frage nach dem Warum? Sie schreibt einen neuen Roman, einen Krimi und ist bereit zu einem Interview, aber nur mit diesem einen Journalisten. Eine grandiose Falle für einen Mörder. Doch es kommt anders... 

 

Das Cover hat nichts mit dem Inhalt zu tun, gefällt mir aber trotzdem gut, da es farblich in seinem dunkelen schwarz und den türkisen Wirbeln irgendwie bedrohlich und gleichzeitig beeindruckend wirkt. 

 

Meine Buchhändlerin, der sehr vertraue, da sie meinen Buch geschmackt ziemlich gut kennt und ihre Empfehunlungen mir in 95% der Fälle sehr gut gefallen, hat mir diesen Roman empfohlen und was soll ich sagen? Sie hatte Recht. Am Anfang hatte ich Probleme in den  kurzen paratkischen Satzbau reinzukommen, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass ich selber immer sehr lange hypotaktische Sätze "baue". 

Die Protagonistin, Linda Conrads, war mir von Anfang an sympatisch, obwohl ich mich die ganze Zeit gefragt habe, warum sie nicht aus ihrem Haus geht. Sie wirkt autentisch und traumatisiert, gleichzeitig aber auch sehr naiv sich alleine mit dem vermeintlichen Mörder ihrer Schwester zu treffen und ihn zur Rede zu stellen. Zu meinem großen Bedauern war mir leider auch der vermeintliche Mörder, Vincent Lenzen, zum Großteil der Handlung sympatisch und nur in einzelnen Augenblicken bedrohlich. 

 

Die Idee des Roman hat mir sehr gut gefallen, allerdings hat mich der Wechsel zwischen Handlung und der Handlung von Linda Conrads Krimi "Blutschwestern" teilweise verwirrt und ich habe die einzelnen Handlungsstränge durcheinander geworfen. Zu Beginn kommt wenig Spannung auf, das ändert sich aber glücklicherweise nach den ersten 50 Seiten und die Spannungskurve steigt. Vorallem in den Gesprächen zwischen Linda und Vincent. Diese werden allerdings von Kapiteln aus dem Krimi unterbrochen, was ich sehr schade finde. Deshalb kann ich den wahnsinns Mega- Hype um diesen Roman auch leider nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem sind die Kapitel notwendig und sinnvoll, da sie die Geschichte von dem Mord an Lindas Schwester in einer vermeintlich fiktiven Erzählung erklären. Das "Liebesgeplänkel" war mir jedoch etwas zu viel des Guten. 

Insgesamt hat mir der Roman aber sehr gut gefallen. Ein wirklich gutes Debüt von Melanie Raabe. Ich hoffe es gibt bald noch mehr von ihr zu lesen. Ich bin gespannt. 

"Die Falle" empfehle ich auf jeden Fall jedem weiter ! 

5 Sterne