Rezension

Ungleiches Paar auf Verbrecherjagd

Das Ambrosia-Experiment - Volker Dützer

Das Ambrosia-Experiment
von Volker Dützer

Als Jule Rahn in Koblenz einen Mord beobachtet, gerät ihr durch eine Zwangsstörung bestimmtes Leben völlig aus den Fugen. Fortan wird sie verfolgt. Der Fall landet bei dem Polizisten Lucas Prinz, der gerade von Frankfurt aus nach Koblenz zwangsversetzt wurde und unter der strengen Beobachtung seines neuen Chefs steht. Zunächst mag keiner so recht an Jules Geschichte glauben. Als sie dann auch noch berichtet, dass in ihrem Umfeld alte Menschen spurlos verschwinden, macht sie sich bei der Polizei gänzlich unglaubwürdig. Doch entgegen den Anordnungen seines Chefs, der den Mord sehr schnell als Selbstmord abhakt, bleibt Lucas am Ball und stellt schnell fest, dass Jule tatsächlich in Lebensgefahr schwebt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Drahtziehern, die sie in eine Schönheitsklinik in den Alpen führt, in der eine Gruppe Menschen für ihre Ziele bereit ist über Leichen zu gehen.
Gleich zu Beginn wird der Leser in den Mordfall verwickelt und mit der etwas labilen Psyche von Jule konfrontiert. Sehr schnell beginnen sich die Dinge zu überschlagen, und die beiden Hauptpersonen treffen aufeinander. Lucas Prinz ist von Anfang sehr sympathisch. Scheint er doch ein bisschen der Rebell unter den Polzisten zu sein, der sich auch schon mal über die Anordnungen seines Chefs hinwegsetzt. Schnell kommen weitere Personen hinzu, die insgesamt sehr glaubhaft dargestellt werden.
Der Autor hat einen rasanten Verlauf in der Geschichte vorgelegt, der den Leser beinahe dazu zwingt immer weiter zu lesen. Immer wieder nimmt die Geschichte einen neuen Lauf, so dass man irgendwann nicht mehr weiß, wem man eigentlich noch trauen soll. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse wird beinahe unmöglich, und irgendwann scheint jeder verdächtig.
Hier ist ein Werk entstanden, welches das Thema ewiges Leben geschickt in einen spannenden Thriller verpackt. Da übersieht man als Leser auch gerne, dass die Heilung von Jules Zwangsstörungen fast ein bisschen zu problemlos über die Bühne geht.
Ich könnte mir durchaus eine ganze Thriller-Reihe mit Lucas Prinz als unkonventionellem Ermittler vorstellen.