Rezension

Unglückliche Titelwahl

Die Bücherfrauen -

Die Bücherfrauen
von Romalyn Tilghman

Bewertet mit 2 Sternen

Ich habe mich bei dem Buch auf eine interessante Geschichte über Frauen, die Bücher lieben, gefreut. Aber darum geht es in dem Buch gar nicht, die Titelwahl finde ich daher etwas unglücklich.
 

Warum geht es?
Um Frauen, die in einer Kleinstadt in Kansas leben. Die Nachbarstadt wurde von einem Tornado zerstört.
In einem Kulturzentrum treffen die Frauen aufeinander - außerdem noch Angelina, deren Großmutter aus dem Ort stammt und die hier für ihre Doktorarbeit recherchieren will und eine Gast-Künstlerin, die frischen Schwung in das Kulturzentrum bringen soll. Die sogenannten "Problemkids" des Ortes kreuzen auch noch auf.

Erzählt wird die Geschichte aus jeweils wechselnder Frauenperspektive. Die meisten Abschnitte waren sehr kurz, oft auch nur eine Seite und dann wurde die Perspektive bereits wieder gewechselt. Dadurch kam ich nur sehr schwer in einen Lesefluss.

Aber noch mehr hat mich gestört, dass es einfach langweilig geschrieben ist. Eigentlich passiert und passierte viel - und eigentlich müssten mir die unterschiedlichen Frauenschicksale auch sehr zu Herzen gehen, aber das geschah nicht. Ich blieb eine distanzierte Leserin und es zog sich einfach nur, ohne dass es mich groß interessierte.
Ich war froh, als ich das Buch dann irgendwann durch hatte.

Befremdlich fand ich auch, dass die Frauen sich immer nur zum Handarbeiten oder Kochen für Wohltätigkeits-Spendenaktionen getroffen haben.

Interessant war der Einblick in die US-Kleinstadt-Kulturszene. Während bei uns Kultur vielerorts öffentlich subventioniert ist (zumindest diese Art von Kulturzentren oder auch Bibliotheken wie sie hier im Buch beschrieben werden), hängt dort die Existenz überwiegend von der Spendenbereitschaft der Bevölkerung, insbesondere dem Einsatz der koch- und handarbeitswilligen weiblichen Bevölkerung sowie von Firmen ab. Damit ist jegliche Unabhängigkeit aber hinfällig. Schwierig.

Insgesamt war das einfach nicht mein Buch, schade, aber so ist es einfach manchmal.