Rezension

Unheimlich und spannend

Poison Bay - Belinda Pollard

Poison Bay
von Belinda Pollard

Bewertet mit 4 Sternen

Als eine Art Klassentreffen machen sich acht alte Schulkameraden in den Neuseeländischen Bergen auf eine mehrtägige Wanderung. Doch bald wird ihnen klar, dass ihr Führer etwas im Schulde führt…

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der Protagonisten Callie und Jack erzählt, später auch aus der Sicht von Peter, einem Polizisten, und Ellen, der Mutter einer der Wanderer. Besonders tiefgründig werden die Figuren nicht gezeichnet, aber doch plastisch genug, um (grösstenteils) nicht zu blossen Namen zu verkommen. Die Geschichte lebt allerdings mehr von der Handlung und vor allem von der unterschwelligen, drohenden Stimmung, die mich in ihren Bann gezogen hat. Zu Beginn hatte ich zudem etwas Schwierigkeiten, die Figuren auseinanderzuhalten, was sich im Laufe der Geschichte allerdings gelegt hat.

Die Handlung verläuft über lange Zeit hinweg recht geradelinig, enthält aber vor allem gegen Schluss doch einige Wendungen. Die Autorin Belinda Pollard versteht es sehr gut, ihre Leser auf falsche Fährten zu locken, um ihnen dann vorzuführen, wie falsch sie mit ihren Überzeugungen doch lagen. Der Schluss erschien mir etwas zu überstürzt, da hätte es nicht geschadet, das Ende auf ein paar Seiten mehr auszuweiten. Nur die Hauptfrage bleibt bis zum Schluss offen: warum liessen sich die Wanderer überhaupt auf die Sache ein? Keiner von ihnen war vor diesen Ereignissen gross Wanderbegeistert, und sie hatten alle jahrelang keinen Kontakt zueinander. Ich würde mich jedenfalls nicht einfach so zu einer mehrtägigen Wanderung durch die Wildnis mit Leuten, die ich kaum mehr kenne, überreden lassen.
Der Schreibstil der Autorin Belinda Pollard lässt sich flüssig lesen, sodass ich schnell mit der Lektüre vorankam. Wie erwähnt hat mich die unheimliche Stimmung in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch gerne an Spannungsfans weiterempfehle.
 

Mein Fazit

Unheimlich und spannend