Rezension

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Unheimlich, verstörend und ungemein unterhaltsam!

Das Institut - Stephen King

Das Institut
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Der überdurchschnittlich intelligente Junge Luke wird eines Tages aus seinem Elternhaus entführt und ins unbekannte Institut gebracht. Dort leben weitere Kinder und Jugendliche mit paranormalen Fähigkeiten mit denen schlimme Dinge geschehen, bis sie in den Hinterbau des Instituts gebracht werden. Dort beginnt das Grauen erst recht. Verzweifelt versucht Luke mit seinen neuen Freunden alles um zu fliehen, doch ist bisher noch nie jemand entkommen...

Bereits der Klappentext hat einerseits brennendes Interesse und andererseits Abneigung hervorgerufen. Letztendlich überwiegte das Interesse, obwohl ich Geschichten in denen irgendwelche schauderhaften Experimente mit Menschen (und Tieren) gemacht werden überhaupt nicht leiden kann.Trotz allem konnte mich das Buch überzeugen.

Die Geschichte ist in verschiedene Abschnitte geteilt und aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was eine gewisse Komplexität in den Verlauf des Buches brachte, wenngleich mir der erste Abschnitt etwas fraglich erschien. Am Ende ergab alles Sinn.

Der Schreibstil ist meistens leicht geschrieben, es sei denn Luke gibt sein umfassendes Wissen preis ;). Dadurch bin ich schnell durch das Buch gekommen und konnte mich an dieser erfreuen. Die kleinen Seitenhiebe bezüglich Trump oder die Nazis haben mich nicht im Geringsten gestört - im Gegensatz zu einigen anderen Lesern*innen).

Die Charaktere, überwiegend Kinder und Jugendliche, waren authentisch dargestellt und ich konnte mich mit ihnen identifizieren und war immer auf ihrer Seite, auch wenn die Perspektive der Institutsmitarbeiter anschaulich vorgestellt wurde und möglicherweise einiges für sie und ihre Taten sprach. Trotzdem fand ich ihre Handlungen grausam und unmenschlich.

Trotz einiger Längen konnte mich das Buch fesseln und vor allem das Geheimnisvolle und Unbekannte des Instituts hat mich unglaublich neugierig gemacht und ab dem Zeitpunkt an dem Luke dort ankam konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Die Informationen wurden häppchenweise preisgegeben und haben mich raten und rätseln lassen, was genau dort vor sich geht und mit welchem Zweck. Einige gewalttätige und demütigende Darstellungen gegenüber den gekidnappten Kindern haben mich wütend und fassungslos gemacht. Viele Personen dort scheinen eine gewisse sadistische Ader zu haben, die sie an den unschuldigen Kindern ausgelebt haben. Das fand ich absolut schrecklich und hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen. Auch so war mir klar, dass es dort nicht mit rechten, legalen Dingen vor sich geht und sie wohl nicht zu den besten Menschen gehören, obgleich ihr Ziel in ihren Augen der Weltrettung gleichkam, was vielleicht auch stimmte, jedoch eher ungewiss präsentiert wurde.

Gegen Ende wurde alles sehr dramatisch und es spitzte sich zu. Gebannt saß ich da und habe auf die Rettung der Kinder gehofft. Es ging für mich dann doch etwas zu glatt. Ein seit vielen Jahrzehnten geheimes Institut, welches noch nie entdeckt wurde, wurde einfach so zerstört, ohne, dass jemand von der Security etwas dagegen unternehmen konnte. Das wirkte auf mich etwas unglaubwürdig und viel zu einfach. Man könnte meinen, es wäre schwieriger ein solches gut gesichertes Institut zu vernichten, als es dann tatsächlich war.

Fazit: Mein erstes Buch von Stephen King konnte mich fesseln und zu keinem Zeitpunkt habe ich mich gelangweilt, trotz einiger Längen. Ein klasse Buch über paranormale Fähigkeiten und deren Missbrauch für politische Zwecke! Absolute Empfehlung!