Rezension

Unheimliche psychologische Spannung!

Hinter der roten Tür
von Megan Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist etwas für Freunde von gruseliger, psychologischer Spannung!

Die Protagonistin ist auf der Suche nach einer entführten Frau, die als Kind schon einmal entführt wurde – sie glaubt sie zu kennen, weiß aber nicht woher und sie ist sich generell bei nichts sicher…

Sie hatte eine traumatische Kindheit: ihr Vater war und ist ein verrückter Wissenschaftler, ihre Mutter eine verrückte Künstlerin. Als sie nun in ihrem Heimatort zurückkehrt, um ihren Eltern beim Umzug zu helfen, reißen alte Wunden auf…

Auch die Entführte hatte eine traumatische Kindheit, ihre Eltern waren religiöse Fanatiker, das hat sie im Gegensatz zu der Protagonistin jedoch zu einer "Kämpferin" gemacht…

Die Entführungen sind äußerst mysteriös, weder damals noch heute gab/gibt es eine Spur!

Die Autorin schreibt wunderbar atmosphärisch und mitreißend. Die erdrückende Hitze des Sommers, der Wald am Ortsrand, verfallene Häuser, seltsame Kleinstadtbewohner – all das ist wunderbar unheimlich! Das Innenleben der Protagonistin und ihre persönlichen Ängste bezüglich Beziehungen und Mutterschaft zeigen wie groß der Schaden ist, den ihre egozentrischen Eltern angerichtet haben. Sie kämpft mit ihren inneren Dämonen und versucht gleichzeitig den Entführungen auf den Grund zu gehen – doch die Antworten, die sie findet sind verheerend und erschütternd!

Die psychologische Spannung ist subtil, aber anhaltend. Megan Collins legt geschickt falsche Fährten, aber auch Brotkrumen, und das Ende ist in doppelter Hinsicht überraschend!