Rezension

Unheimlicher Knochenfund

Zweihundertsechs Knochen - Clemens-Peter Bösken

Zweihundertsechs Knochen
von Clemens-Peter Bösken

Bewertet mit 5 Sternen

Buchrückentext:

Im Frühjahr 2005 wird in Düsseldorf bei Bauarbeiten ein Skelett gefunden. Das Morddezernat KK 11 kann die Identität des jungen Mannes klären: Er wurde im April 1945 ermordet. Er ist nicht das einzige Opfer des Täters, der sein öffentliches Ansehen als Politiker bis zuletzt verteidigt. Eine Zeugin der damaligen Ereignisse erkennt den Mörder während einer Fahndungssendung im Fernsehen und sucht ihn auf. -

Geschickt wird historisches Wissen über das Düsseldorf der 1940er Jahre mit einer kriminellen Handlung verwoben.

Leseeindruck:

Der leider viel zu früh verstorbene Autor Clemens-Peter Bösken, der leider die Fertigstellung diesen Romans nicht mehr miterleben durfte, hat mit "Zweihundertsechs Knochen" einen Kriminalroman geschaffen, der historische Ereignisse über das Düsseldorf der 1940er Jahre mit den fiktiven kriminalistischen Geschehnissen der Jetztzeit stimmig miteinander verknüpft.

Wie man dem Buchrückentext schon vor dem Lesebeginn entnehmen kann, finden gleich zu Beginn der Handlung Bauarbeiter einen grauslichen Knochenfund, insgesamt dann ein Skelett … Zweihundertsechs Knochen, soviel Knochen wie ein Mensch zu Lebzeiten hat. Und da ein Skelett auch immer gleich eine Leiche bedeutet, muss das Morddezernat KK11 zur Klärung beitragen. Nachdem die Identität geklärt ist - ein junger Mann, der 1945 ermordet wurde - nehmen die weiteren Ermittlungen nach dem Täter nun ihren Lauf und führen uns Leser weit zurück in die Vergangenheit…

Der Schreibstil liest sich fast wie ein Tatsachenbericht und teilweise ist es ja auch einer. Er erinnert mich ein wenig an eine Art Protokoll oder Zeitungsbericht. Jetzt, da ich ja nach dem Lesen weiß, dass der Autor Richter war, passt das natürlich, diese nüchtere und emotionslose Art Geschehnisse wiederzugeben.

Die Figuren werden gut vorstellbar beschrieben und teilweise auch deren Vergangenheit hell beleuchtet. Terwort ist ein Ermittler wie er im Buch steht und erschien mir sehr authentisch.

Der Fall war sehr fesselnd, weniger nach der Suche des Täters, sondern eher alle Geschehnisse rund um den Fall herum.

Das Cover ist sehr unheimlich und passend ausgewählt.

Die insgesamt 39 Kapitel, verteilt auf 223 Seiten waren angenehm kurz und fesselnd. Ich habe diesen Krimi von der ersten bis zur letzten Seite genossen und mich packend unterhalten und informiert gefühlt. Somit vergebe ich 5 von 5 Sternen!

© esposa1969