Rezension

Unheimlicher Thriller um ein kleines Dorf im Würgegriff des Bösen

Gottverlassen - Stefan Friedmann

Gottverlassen
von Stefan Friedmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Stefan Friedmann einen unheimlichen Thriller mit Mystery- und Horror-Elementen vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Die 300-Seelengemeinde Hallermanns Berg mitten im Harz hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen. Und so lassen sich die Einwohner schnell begeistern, als ein mysteriöser Mann namens Gorgo ins Dorf kommt und ein Projekt vorstellt, mit dem er den Ort wieder nach vorne bringen will.
Nur gegenüber dem Schriftsteller Tom, der sich nach einem persönlichen Schicksalsschlag in den Ort zurückgezogen hat und darum kämpft, seine Schuldgefühle zu überwinden und seine Familie wieder zu vereinen, offenbart Gorgo seine wahren Absichten und bietet ihm darüber hinaus eine perfide Wette an.
Für Tom und die Dorfgemeinschaft der Beginn eines absoluten Alptraumes, der eine blutige Gewaltspirale in Gang setzt und auch einige bislang gut gehütete Geheimnisse ans Licht bringt.

Mit einem packenden Schreibstil und sehr bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einem furiosen Showdown münden, der ausgerechnet an Heiligabend stattfindet. In Sachen Gewalt und blutigen Details lässt er dabei wenig bis nichts aus, für zartere Gemüter ist dieses Buch daher eher weniger geeignet.
Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten Charakteren, die durchgehend vielschichtig angelegt sind und im Laufe der Geschichte auch für die eine oder andere faustdicke Überraschung gut sind. 

Wer auf unheimliche Thriller der etwas härteren Art steht, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten.