Rezension

Uninspirierte Geschichte mit schlechtem Schreibstil

Up All Night - April Dawson

Up All Night
von April Dawson

Bewertet mit 1 Sternen

Das Cover und der Hype rund um das Buch sind der hauptsächliche Grund, warum ich mich doch näher mit dem Buch beschäftigt habe, auch wenn ich ein Buch bereits gelesen und für nicht besonders gut empfunden habe. Da mich in Broken Stars aber hauptsächlich die Hauptperson und der unlogische Handlungsverlauf genervt hat, wollte ich April Dawson noch eine Chance geben.

Die Idee der Geschichte klang nicht besonders innovativ, aber dennoch interessant genug: Taylor Jensens Tag hat so gut angefangen, doch dann verliert sie ihren Traumjob an ihren Kollegen, ihr Auto wird vor ihren Augen gestohlen und zu guter Letzt erwischt sie auch ihren Freund Robb mit ihrer Nachbarin. Damit aber nicht genug, Robb ist nämlich ein bekannter YouTuber und aufstrebender Musiker, dem natürlich auch die Wohnung gehört, in der sie gemeinsam wohnen. So steht Taylor am Ende des schrecklichsten Tages ihres Lebens auch noch ohne Dach über dem Kopf im eiskalten New York da. Doch dann trifft sie ihren ehemals besten Freund Daniel wieder und dieser nimmt sie mit zu sich nach Hause. Er bietet ihr zudem das freie Zimmer in seiner WG an, doch Tae lehnt ab, will sie doch erst einmal nichts mehr mit Männern zu tun haben. Doch als Dan ihr versichert, dass er schon lange auf Männer steht, steht ihrem Einzug nichts mehr im Wege. Doch zwischen ihr und Daniel ist eine Anziehung, die sich nicht leugnen lässt, doch es kann doch nicht mehr sein, als nur Freundschaft oder?

Ich wollte April Dawson wie gesagt noch eine Chance geben, gerade weil so viele ihre Bücher lieben und ich bei diesem Buch die Hoffnung hatte, eine süße Liebesgeschichte mit einem angenehmen Schreibstil zu finden. Doch ich wurde leider enttäuscht. Ich fand den Schreibstil ab der ersten Seite kindlich und zu leicht. Das kann zwar auch an der Übersetzung liegen, stört aber unglaublich den Lesefluss.

Auch die Story an sich vermag mich nicht zu packen. Taylor finde ich unglaublich naiv, aber gleichzeitig passen einige Handlungen nicht zu dieser scheinbaren Naivität. Als sie ihren Freund im Bett mit ihrer Nachbarin erwischt, ist ihre erste Reaktion Wut, soweit verständlich. Sie denkt aber direkt daran, wie sie ihren Freund daran hindern kann, ihre Trennung anders darzustellen als sie wirklich verlief. Dazu filmt sie ihn, nachdem sie ihm in die Eier getreten hat, eigentliche eine coole Aktion, aber super unglaubwürdig. Ich meine, welche Frau denkt in dem Moment, in dem sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt, daran, dass er die Trennung öffentlich anders inszenieren könnte? Ich hätte das sogar, als Schwierigkeit im weiteren Verlauf der Geschichte gut gefunden, wenn Robb es so gemacht hätte, das hätte ein bisschen Pep in die Sache gebracht. Daniel ist an sich ein ziemlich cooler Typ, der schon immer auf Taylor steht und ihr deswegen mit allen Mitteln helfen will, auch wenn er ihr dafür erzählen muss, dass er auf Männer steht. Das Problem dabei ist, dass man von Anfang an weiß, dass Dan eben nicht schwul ist und man schon ganz genau weiß, wie die Geschichte weiter verläuft. Das nimmt dem ganzen ungemein viel an Spannung.

Alles in allem finde ich die Geschichte des Buches ziemlich langweilig und uninspiriert, wenn wenigstens der Schreibstil gut und flüssig wäre, könnte ich das Buch noch halbwegs gut finden, so bleibt leider das Cover das positivste an dem Buch.