Rezension

Uninspiriertes Zombie-Buch ohne Spannung und Tiefe

Tagebuch der Apokalypse 01 - J. L. Bourne

Tagebuch der Apokalypse 01
von J. L. Bourne

Bewertet mit 1 Sternen

Um es vorweg klar zu stellen, ich liebe Zombie-Bücher! Aber dieses hier, von dem ich mir so viel versprochen hatte, hat mich doch sehr enttäuscht.

J.L. Bourne lässt seinen Helden in einem Tagebuch berichten über die Anfänge der Zombie-Epidemie, das Verbarrikadieren im eigenen Haus, Flucht, die Suche nach Verstecken, Proviant und Medizin, Begegnungen mit Zombies und mit anderen Überlebenden. Was so vielversprechend klingt und zum Teil auch gute Ideen zum Fortgang der Handlung enthält, leidet dann doch zunehmend unter der mangelnden Tiefe. Protagonisten, Orte, Zombies, alles bleibt konturlos und oberflächlich beschrieben. Weder kommt man dem Tagebuchschreiber näher und kann sich in ihn einfühlen, noch erhalten die anderen (lebenden) Protagonisten Profil. Auch die Begegnungen mit den Zombies und die Zombies selbst bleiben seltsam oberflächlich, frei nach dem Schema „und der Zombie kam auf mich zu“ - hier fehlt eindeutig Gruselpotenzial. Statt Grusel und Spannung zu erzeugen (die verwesenden Zombies und die verlassenen Orte bieten ja genug Ansatzpunkte) verliert der Tagebuchschreiber sich in technischen Details von Waffen, Flugzeugen, Fahrzeugen etc. Seltsam, das wäre nichts, was ich in ein Tagebuch schreiben würde. Einzig die fortwährende Flucht und der Tagebuchcharakter sorgen für ein klitzekleines bißchen Spannung – das ist für diese Art von Buch eindeutig zu wenig. Selbst der Cliffhanger am Schluss (es folgen noch Teil 2 und 3) war für mich so spannend wie eine Tüte Brot. Inhaltlich bietet die Handlung so viel Potenzial, aber J.L. Bourne schafft es nicht das Ganze spannend und vor allem gruselig zu verpacken. Schade!