Rezension

Uninteressant und langweilig

Lady Chatterley
von David Herbert Lawrence

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Weltkrieg hat die Zukunft von Constance zerstört. Der strahlende Lord Chatterley kehrt als zerstörter Mann aus der Schlacht zurück – gelähmt und zeugungsunfähig. Die Konvention erfordert, dass sie ihn trotzdem heiratet und beide glauben, dass ihre Liebe ihre körperlichen Bedürfnisse überwinden wird. Doch je länger Lady Chatterley in dem einsamen, alten Familiensitz eingesperrt ist desto mehr verfällt sie, spürt, dass ihr wesentliches fehlt. Eine Affäre soll sie heilen.

Dieses Buch mag zu seiner Zeit ein notwendiger Skandal gewesen sein. Wie natürlich und wesentlich die Körperlichkeit für ein gesundes und erfülltes Leben ist, wie verlogen die überhebliche Leugnung von sexuellen Bedürfnissen und Freuden ist.

Vielleicht liegt es an der Übersetzung aber ich konnte für die Charaktere keine Sympathie und für die Handlung kein Interesse aufbringen. Ich finde die Handlungsentwicklung nicht einmal überzeugend. Lady Chatterley geht ihre Affären so emotionslos ein, dass die ach so große Liebe, die es am Ende sein soll, in keinem Punkt motiviert erscheint. Constance bewegt sich wie eine seelenlose Puppe durch die Geschichte, bei der mal von diesem mal von jenem an den Marionettenfäden gezogen wird, um sie irgendetwas tun zu lassen.

Schade, ich habe mir von der Geschichte, die vollmundig als großartigster Roman des 20. Jahrhunderts angekündigt wird, sehr viel mehr versprochen.