Unkonventionelle Liebesbeziehungen

Eine Handvoll Worte
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Roman "Eine Handvoll Worte" von Jojo Moyes beschäftigt sich vorrangig mit unmoralischen Liebesbeziehungen, und zwar im direkten Generationenvergleich. 

Da ist zum einen Jennifer Stirling, die 1960 nach einem Autounfall mit Gedächtnisverlust im Krankenhaus erwacht und nach und nach feststellen muss, dass sie vor dem Unfall eine Affäre hatte und ihre Ehe nicht das ist, was ihr Umfeld im allgemeinen und vor allem ihr Ehemann im besonderen ihr Glauben machen will. 
Und da ist zum anderem Ellie Haworth, die gut vierzig Jahre später im gleichen Alter wie Jennifer damals ist, ihren Traumjob als Journalistin gefunden und eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat.

Beide Frauen sind nicht glücklich in ihrer Situation, sehnen sich nach der großen Liebe über alle konventionellen Schranken hinweg. Und beide Frauen müssen eine folgenschwere Entscheidung treffen und einen Schritt ins Ungewisse machen, um zu erkennen, was sie wirklich wollen.

Durch einen Zufall fallen Ellie im Archiv ihrer Zeitung alte Liebesbriefe in die Hände, die sie berühren, betroffen machen und nicht zuletzt zum recherchieren veranlassen. Es sind die Briefe von Jennifers Liebhaber. Bei den folgenden Recherchen lernen die beiden Frauen sich kennen.

Ich fand das Buch sehr gut, auch wenn ich mit den Zeitsprüngen am Anfang chronologisch nicht ganz klar kam. Am Ende ergab dann doch alles einen Sinn und alle Knoten lösten sich von selbst. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll geschrieben und zeigt eindrucksvoll, dass die Liebe sich nicht bezwingen lässt, sondern stets ihren Weg bahnt auch über Jahrzehnte hinweg passiv bestehen kann, unberechenbar aber durchaus zielgerichtet. Man wird nur glücklich, wenn man zu sich und anderen aufrichtig ist und bereit, etwaige Konsequenzen zu tragen.