Rezension

Unnötig

Kalonas Fall
von P. C. Cast Kristin Cast

Bewertet mit 1 Sternen

Inhalt:
Vor Jahrhunderten war Kalona eng mit der Göttin Nyx verbunden. Er war ihr Geliebter und Krieger, ihr Freund und Beschützer. Wie also kam es dazu, dass er sich von ihr abwandte und zu ihrem Feind wurde? War ihm Macht schon immer wichtiger als Ehre? Hat die dunkle Macht ihn verführt? Dieses Buch schildert die Hintergründe seiner Geschichte.

Meinung:
Aus der “House of Night” Reihe hat mich das Buch über Kalonas Geschichte wohl am meisten neugierig gemacht. Kalona erscheint in den “House of Night” Büchern stets geheimnisvoll, mächtig, düster und unnahbar. Doch es gibt diese kleinen Momente in denen etwas anderes durchschimmert. Tiefe Gefühle, Verletzlichkeit und vielleicht sogar so etwas wie Enttäuschung. Kalona ist jemand, der trotz seiner dunklen Aura die Leute in seinem Umfeld für sich einnehmen kann. Immer wieder wird grob umrissen, dass Kalona einst der Geliebte der Göttin Nyx war und man brennt förmlich darauf zu erfahren welche Ereignisse schließlich dazu führten, dass aus Liebe Hass und aus Gefährten Feinde wurden.

“Einst, vor langer, langer Zeit, war die göttliche Energie des Kosmos alles, was existierte. Sie war weder gut noch böse, weder hell noch dunkel, weder männlich noch weiblich sie war schlicht und einfach da, ein Strudel von Möglichkeiten, die aufeinanderprallten, sich verbanden und wuchsen. Indem sie wuchs, entwickelte die Energie sich weiter.” (Seite 7)

Bei gerade einmal 208 Seiten ist wohl jedem klar, dass man nicht die tiefgreifendste und Ereignis-reichste Geschichte vor sich haben wird. Trotzdem stellt man als Leser gewisse Erwartungen, vorallem an ein Buch welches einem die Hintergrundgeschichte einer Person näher bringen soll. Was mich dann aber letztendlich in diesem Buch erwartet hat, hat mich dennoch maßlos enttäuscht. Schon der Anfang wirkte auf mich unglaublich zäh und zog sich sehr in die Länge bis es endlich an das wesentliche Thema, nämlich Kalona, ging. Und selbst als Kalona endlich in Erscheinung trat hatte ich immer wieder das Gefühl der Mittelpunkt des Buches liegt eher bei Nyx als bei Kalona selbst. Möglich, dass das so gewollt ist, um zu verdeutlichen wie wichtig Kalona und Nyx sich einmal waren aber gerade nach dem Beenden des Buches kam bei mir die Frage auf ob es das nun wirklich gewesen sein soll.
Im Grunde erfährt man außer ein paar Krumen nämlich über Kalona und seine Geschichte nicht viel. Kalona und sein Bruder Erebos wurden von Mutter Erde aus Sonne und Mond geschaffen um Nyx Einsamkeit zu beenden und Kalona ist vom ersten Moment an anders als sein Bruder. Nach Eifersüchteleien, gescheiterten und bestanden Prüfungen und ein wenig (nicht ganz) glücklicher Zeit endet das Buch und lässt einen mit einem ganzen Haufen fragen ziemlich ratlos zurück. Was geschah danach? Wie genau war der Verlauf nach der “Trennung” von Kalona und Nyx? Zog er sofort in der Sekunde los und begann damit die Cherokee Frauen zu vergewaltigen und seine Rabenspötter zu zeugen? Wie entwickelte sich das Verhältnis zu Rephaim, seinem Lieblingssohn? Wie genau kam es zu Kalonas Verbannung unter die Erde? Für mich endet das Buch an einer Stelle an der es eigentlich erst richtig los gehen sollte.
Immerhin ist der Sprachstil des Buches einigermaßen verdaulich, wenn auch deutlich anders als bei den übrigen “House of Night” Bänden. Inhaltlich hat dieses Buch mir jedoch weder neue Erkenntnisse über Kalona gebracht, noch hat es mir schöne Lesestunden bereitet.

Fazit:
Ein Muss für alle “House of Night” Fans? In meinen Augen leider definitiv nicht. Da das Buch einem keine großen neuen Informationen liefert und erst Recht keine weltbewegenden Ereignisse, auf die man eigentlich hofft, ist das Buch für mich leider eine komplette Enttäuschung gewesen. Eine Geschichte aus der man so viel hätte machen können wurde hier lediglich zu einer seichten Story die man nicht kennen muss.