Rezension

Unnötige Geheimniskrämerei

Hiding Hurricanes - Tami Fischer

Hiding Hurricanes
von Tami Fischer

Das Cover ist, wie auch bei den ersten beiden Bänden, wunderschön! Ich mag diese natürlichen Darstellungen, die immer super gut zum Titel passen und absolute Eyecatcher sind. Auch diese goldenen Sprenkel finde ich sehr passend und das macht das Cover noch ein bisschen edler. Inhaltlich geht es diesmal um Lenny und Creed. Man kennt die beiden schon aus den ersten beiden Bänden, wo es um ihre Freunde ging. Lenny und Creed sind beste Freunde seitdem Creed nach Fletcher gekommen ist und bei Lennys Onkel in der Autowerkstatt angefangen hat zu arbeiten. Doch beide haben eine Vergangenheit, die sie dazu gebracht haben Dinge zu verschweigen und vor allem Lenny macht ein großes Geheimnis um ihren Job. Sie tanzt als Daisy in einem Strip Lokal und auch Creed weiß nichts davon als er Daisy das erste Mal sieht und sie direkt sehr anziehend findet. Spätestens da wird es richtig kompliziert...

 

Mir persönlich hat dieser Band leider nicht so gut gefallen wie der zweite, aber die meiste Zeit hatte ich trotzdem Spaß beim Lesen. Es gibt allerdings einige Punkte, die mich im Endeffekt zu sehr gestört haben, um das Buch supertoll zu finden. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen, ich bin schnell durchgekommen und die Geschichte zog sich kaum. Der Schauplatz Fletcher war mir schon bekannt aus den vorherigen Bänden und es war sehr schön alte Bekannte zu treffen. Die Protagonisten Lenny und Creed waren beide recht speziell. Lenny mochte ich im Prinzip schon, aber ich fand es ziemlich extrem, dass ihr angeblich bester Freund nicht einmal wusste, dass sie gerne tanzt und was sie in ihrem Job macht. Ehrlich gesagt finde ich, dass Ehrlichkeit das wichtigste Fundament einer Freundschaft ist und wenn man sich als beste Freunde bezeichnet, dann sollte so etwas angesprochen werden. Ich finde es okay, wenn sie Creed jetzt nicht von ihrer Kindheit und ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter erzählt hat, aber so eine wichtige Leidenschaft wie das tanzen, das kann man doch nicht verschweigen. Das hat mich extrem gestört. Creed mag ich etwas lieber, er verschweigt Lenny nicht diese grundlegenden Dinge und ist deswegen doch auch recht geschockt von ihrer Offenbarung und ihrem offensichtlichen Misstrauen all die Jahre ihm gegenüber, der doch geglaubt hat ihr bester Freund zu sein.

 

Generell war die Geschichte diesmal extrem vorhersehbar, es gab kaum Überraschungen und das Ende war mir eindeutig zu schnell Friede, Freude, Eierkuchen und fertig. Mir fehlte die Tiefgründigkeit im Buch, obwohl auch wichtige Themen angesprochen wurden. Creed beispielsweide fühlte sich verloren und haltlos bis er eine Ausbildung gefunden hat, die zu ihm passt. Das fand ich zum Beispiel auch etwas merkwürdig von ihm. Er sagt keinem seiner Freunde, weder seinem besten Freund noch seiner besten Freundin von seiner Bewerbung und macht das alles mit sich aus. Wozu hat man denn Freunde, wenn sie alle nicht miteinander über die wichtigen Dinge sprechen? Das finde ich schon alles seltsam und ich bin mir nicht sicher, ob ich weitere Bände aus Fletcher noch lesen möchte. Am Ende des Buches gibt es bereits eindeutige Anspielungen auf neue Verbindungen von Figuren, aber ich weiß nicht, ob mich das noch reizt, da mir dieses Buch leider nicht so gut gefallen hat.