Rezension

Unrealistische Weltliteratur

Lord of the Flies - William Golding

Lord of the Flies
von William Golding

Bewertet mit 3.5 Sternen

Darum gehts:

Eine Gruppe englischer Schuljungen gerät infolge eines Flugzeugunfalls auf eine unbewohnte Insel im Pazifischen Ozean. Kein Erwachsener überlebt. Zunächst erscheint der Verlust zivilisatorischer Ordnungsprinzipien leicht zu bewältigen: Auf der Insel gibt es Wasser, Früchte, sogar wilde Schweine, die erlegt werden können. Ralph läßt Hütten bauen, erkundet die Insel, richtet einen Wachdienst für das Signalfeuer ein. Der gute Anfang aber führt in eine Krise, die bald diabolische Formen annimmt. Aus der Jagd wird blutiges Schlachten - die Jäger und die Hüter des Feuers geraten in einen Kampf auf Leben und Tod. Die Gemeinschaft zerfällt, Terror und barbarische Primitivität gipfeln im Machtrausch, der auch Mord nicht ausschließt.

Mein Eindruck:

William Goldings Lord of the Flies - Ich denke, die meisten von euch werden in ihrer Schullaufbahn irgendwann mal dem Buch oder Film begegnet sein. Mal unter uns, es war nicht das Schlechteste was ich je gelesen habe, aber stellenweise war es einfach so unrealistisch, dass ich mich nur noch gefragt habe "Was für ein verzerrtes und unglaublich schlechtes Bild muss der Autor von Kindern gehabt haben?" Es ist schlicht und ergreifend unglaubwürdig, dass sich ein Haufen Chorknaben praktisch über Nacht in eine Meute kinderzerfleischender Wilder verwandelt, die wilder sind als jeder tatsächliche "Wilde" aus der alten Kolonialzeit. Klar hätten sie ihre Differenzen, aber das war einfach zu weit hergeholt, Mr. Golding.