Rezension

Unscharfe Geschichte

Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff

Die Unschärfe der Welt
von Iris Wolff

Bewertet mit 3 Sternen

In einer deutschsprachigen Region Rumäniens vor dem Hintergrund der wandelnden Zeiten sind die Schicksale von sieben Figuren angesiedelt.

Von Schicksalen zu sprechen, ist eigentlich zu viel, es sind vielmehr Momentaufnahmen aus ihren Leben, in denen die Last des kommunistischen Regimes kurz aufblitzt, weil beispielsweise jemand zu einer Befragung festgehalten wird. Hin und wieder taucht ein Name auf, der in einem anderen Kapitel schon mal mitgespielt hat, die Verbindung bleibt aber recht lose. Von beidem, historischen Hintergründen und Verknüpfungen zwischen den Figuren, hätte ich mir mehr gewünscht.

Sprachlich konnte mich dieser Roman durchaus für sich gewinnen; so hatte er neben der Schwere einiger Themen durchaus Momente zum Schmunzeln. „Karline war das zweitälteste Kind, und weil man auf einen Karl gehofft hatte, erhielt sie einen Namen, den auszufüllen ihr einiges an Mühe bereitete.“ Auch wenn sie meine Erwartungen nicht vollständig traf, habe ich es nicht bereut, Iris Wolff mit diesem Werk kennenzulernen.