Rezension

unschuldig veruteilt?

Tödlicher Irrtum - Patrick Burow

Tödlicher Irrtum
von Patrick Burow

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Tödlicher Irrtum“ von Patrick Burow erschien am 06.11.2018 im Verlag Edition.

Das Cover wirkt durch seine Farben sehr düster und deutet dadurch den Triller schon an. Die blaue Schrift des Titels sticht hervor und macht neugierig auf den Inhalt.

Im neugegründeten Institut für Justizirrtümer, dem die Studenten Florian und Saskia, unter der Leitung Professor Heckscher steht, suchen sie nach Fällen die Ungereimtheiten aufweisen. Dabei fallen ihnen einige Dinge an der Verurteilung von Jan Virchow auf. Er sitzt wegen Entführung und Ermordung der neunjährigen Nele lebenslang in der Psychiatrie. Bei der Befragung Jan Virchows fällt den beiden Studenten auf, dass er sich sehr seltsam benimmt.........

 

Den Plot und die Thematik der Geschichte fand ich sehr interessant, der Autor hat sie in eine spannende Geschichte eingebaut. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und endet in einem Showdown. Mich konnte Patrick Burow mit einigen unvorhersehbaren Wendungen und falschen Fährten begeistern, ich mag es sehr wenn ich nicht heraus finde wer der Täter ist. Die Geschichte wirkt sehr glaubwürdig und punktet durch eine hervorragende Recherche, die juristischen Ausführungen sind brilliant, man spürt die langjährige Tätigkeit, des Autors, als Staatsanwalt und Richter.

Der Schreibstil ist lebhaft und flüssig zu lesen, kurz und knackig. Die Kapitel sind kurz und verleiten immer noch eins mehr zu lesen. Bisweilen hätte ich mir etwas detaillierte Beschreibungen gewünscht. Denn an manchen Stellen hatte ich nicht die Möglichkeit in die Geschichte vollkommen einzutauchen, da das Kapitel schon wieder zu ende war. Besonders am Ende war ich über die fehlenden Erklärungen, zu den Beweggründen des Täters, enttäuscht.

Einiges an Potential hat der Autor verschenkt, denn die Charaktere werden nicht sehr ausführlich beschrieben, besonders bei Florian und Saskia hätte ich mir der Einblick in ihre Gefühlswelt gewünscht. Florian und Saskia lernt man ansatzweise kennen und erfährt stichpunktartig etwas über ihren Background. So ist Florian ein großer Filmzitate Fan, die er in sein tägliches Leben mit einfließen lässt, er wirkt sehr lässig. Ich fand die Zitate an vielen Stellen sehr witzig. Saskia dagegen ist durch ihr Elternhaus geprägt, auf Leistung gedrillt und nur am lernen. Der Leiter des Instituts Professor Heckscher und der verurteilte Jan Virchow bleiben dagegen sehr blass.

Fazit: Die Idee und der Plot der Geschichte sind sehr gut gelungen. Der Thriller lässt sich durch den Schreibstil sehr schnell und flüssig lesen. Im fehlt es etwas an Tiefe in der Beschreibung der Charaktere und der Geschichte, das Potential ist vorhanden. Gut eignet sich der Thriller für Leser die juristisch gut recherchierte Geschichten lieben. Mich hat der Thriller gut unterhalten und bei einigen Stellen sogar für Gänsehaut gesorgt. Ich gebe meine Leseempfehlung.