Rezension

Unsere Tage am Ende des Sees

Unsere Tage am Ende des Sees - Linda Winterberg

Unsere Tage am Ende des Sees
von Linda Winterberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hanna hat ihren Mann bei einem tragischen Unfall verloren. Die fast erwachsene Tochter zieht es außer Landes und nun steht Hanna vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Das kleine Reihenhaus in Hamburg möchte sie verkaufen. Und dann erhält sie nach 25 Jahren einen Anruf ihrer Mutter, die nach wie vor in einem kleinen Ort in Süddeutschland lebt und mit der Hanna seit damals überhaupt keinen Kontakt mehr hatte. Hanna entschließt sich ihre Mutter zu besuchen und in die alte Heimat zurückzukehren. Doch dort trifft sie die Vergangenheit mit voller Wucht.

„Unsere Tage am Ende des Sees“ erzählt die Geschichte von Hanna und deren Leben. Der Leser erfährt etwas über Hannas Leben in der Gegenwart aber eben auch über deren Leben in der Vergangenheit. Dabei spielt insbesondere die Beziehung zwischen Hanna und ihrer Mutter eine große Rolle. Hannas jugendliches Leben ist vom Alkoholismus der Mutter geprägt. Die größte Stütze des jungen Mädchens ist ihre erste Liebe Alex. Mit dem jungen Mann verbringt sie viel Zeit auf einem Steg am Ende des Sees. Eine schöne Zeit, die durch Hannas Fortgehen damals ein jähes Ende gefunden hat.

Linda Winterberg schildert in ihrem Roman die Probleme in einer Familie mit einem alkoholkranken Angehörigen. Diese Problematik bindet sie aber sehr gelungen in eine schöne Familien- und Liebesgeschichte ein. Die Mischung ist hier einfach ideal. Die Zeitwechsel gelingen perfekt und der Leser kann ganz tief in Hannas Gefühle eintauchen.

Hier wird deutlich wie schwer das Leben mit einem alkoholkranken Angehörigen ist und wie grausam es für einen jungen Menschen ist so etwas erleben zu müssen. Da muss das eigene Leben automatisch zurückstecken und das ist schwer.

Das Ende des Buches ist offen gehalten und passt damit zur Gesamtgeschichte, die von traurigen und glücklichen Momenten geprägt ist. So darf der Leser sich selbst die Geschichte weiterdenken. Insgesamt ist „Unsere Tage am Ende des Sees“ ein Roman, der zu begeistern versteht und den man kaum beiseite legen möchte. Angenehme Unterhaltung!

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