Rezension

Unsympathische Figuren und eine viel zu vorhersehbare Geschichte

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte - Jessica Park

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
von Jessica Park

Bewertet mit 2 Sternen

"Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" gehört zu den Büchern, die leider viel zu lange ungelesen in meinem Regal standen, von daher war es nun endlich an der Zeit, dass ich auch diesem Buch endlich eine Chance gebe. Da die Bewertungen bislang fast allesamt positiv waren, hatte ich hier hohe Erwartungen, muss aber gestehen, dass ich am Ende doch ein wenig enttäuscht war.

Positiv ist erst einmal, dass sich die Geschichte durchweg flüssig liest und ich somit geradezu durch das Buch geflogen bin. Auch an Humor un Sarkasmus mangelt es der Geschichte nicht, was mir ebenfalls gut gefallen und mich unterhalten hat. Hier muss man allerdings auch zugeben, dass der Schreibstil nur wenig Anspruch mit sich bringt und sehr einfach gehalten ist, was ich wiederum schade finde, denn hier war deutlich mehr drin.

Auch die Figuren waren für mich leider nicht das Gelbe vom Ei, denn die meisten von ihnen waren mir schlichtweg unsympathisch und zum Teil auch nicht authentisch. Mein größtes Problem war hierbei Julie, die ich nicht nur als  sehr kindisch und aufdringlich empfand, sondern auch als sehr oberflächlich. So findet sie nahezu immer einen Grund, um sich über andere lustig zu machen und muss dies selbstverständlich auch direkt auf Facebook breittreten, was mich jedoch nur genervt hat. 

Eigentlich wollte Julie in Boston ihr neues Leben genießen: Die ersten Tage auf dem College, eine eigene Wohnung und neue Freunde. Doch dies gestaltet sich als schwierig, als sie erkennen muss, dass es gar keine Wohnung gibt. Vollkommen durcheinander kontaktiert sie ihre Mutter, die jedoch schnell eine Lösung parat hat: Ihre alte Studienfreundin, die sie direkt aufnimmt und in ihrer Familie willkommen heißt. Dabei trifft Julie auch auf ihre Kinder Matt und Celeste, die beide sehr eigen sind. Während Matt ein Nerd ist und eher für sich bleibt, ist Celeste mit ihren dreizehn Jahren kein gewöhnliches Kind, denn diese liebt ihren Bruder Finn so sehr, dass sie ihn ständig als lebensgroße Pappfigur mit sich herumträgt. Da Finn derzeit in der Welt herumreist, lernt Julie diesen nur als Pappfigur und via Facebook kennen, allerdings merkt sie schnell, dass dieser sie nicht ganz kalt lässt...

An sich ist die Idee mit der Pappfigur einfach toll und ich habe eine solche Geschichte auch noch nie zuvor gelesen, sodass man der Autorin zu der Idee nur gratulieren kann. Problem war für mich jedoch zum Teil die Umsetzung, denn diese hat mir nicht immer gefallen, da die Geschichte sehr vorhersehbar ist und mich somit nur selten überraschen konnte. Wäre mir Julie zudem noch sympathischer gewesen und nicht so nervig und oberflächlich, hätte ich sicherlich mehr Spaß an der Geschichte gefunden.

Das Cover ist dagegen ein absoluter Hingucker und besticht mit tollen Farben, sodass ich es mir immer wieder gerne ansehe. Auch die Kurzbeschreibung liest sich gut und hat direkt mein Interesse geweckt, sodass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte.

Kurz gesagt: "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" ist eine Geschichte mit sehr vielen guten Ideen, die jedoch oftmals an der Umsetzung gescheitert ist, da diese leider zu vorhersehbar ist. Gleichzeitig wurde ich mit den Figuren leider nicht warm, sodass das Buch für mich insgesamt eine kleine Enttäuschung ist.