Rezension

…unsympathische Protagonistin…

Die Sommertänzerin - Judith Kinghorn

Die Sommertänzerin
von Judith Kinghorn

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die englische Oberschicht vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Die schöne junge reiche Clarissa Deyning lernt den attraktiven Sohn einer Angestellten, Tom Cuthbert kennen. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, doch ihre Eltern haben ganz andere Vorstellungen für ihre Zukunft. Und dann kommt der Krieg…

Während des Lesens habe ich immer mal wieder überlegt, das Buch einfach zur Seite zu legen und nie wieder anzurühren. Weder Heldin noch Held fand ich sonderlich sympathisch. Viele merkwürdige Gestalten. Vollkommen andere Welt mit aus heutiger Sicht altmodischen Wertvorstellungen. Es ist mir schwergefallen, das Verhalten von Clarissa nachzuvollziehen. Dabei vermag ich nicht zu sagen, ob die Schilderung unrealistisch oder ich einfach zu modern und zu frei bin, um mir derartige gesellschaftliche Zwänge vorstellen zu können.

Verwirrend fand ich auch die Briefe. Zu Beginn eines Kapitels und immer mal wieder im Buch tauchen kursiv gedruckte Briefe auf. Man weiß nie so genau, wer da an wen schreibt. Das löst sich erst gegen Ende des Buches auf. Hat mich mehr irritiert als das ich es spannend fand zu rätseln, wer da miteinander korrespondiert.

Die Schilderung der Verhältnisse im Krieg fand ich sehr realistisch und auch die Zeit danach kann ich mir nach Lektüre des Buches lebhaft vorstellen, dieser Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt waren mir die Charaktere oft zu oberflächlich und widersprüchlich; die Handlung zuweilen unwahrscheinlich. Immerhin gibt es sowas wie ein Happy End, so dass ich das Buch dann letztendlich beruhigt zur Seite legen konnte.