Rezension

Unsympathische Protagonistin

Solange am Himmel Sterne stehen
von Kristin Harmel

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich – an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge Paar denken, das sich einst die Liebe versprach … 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird – von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe …

Meine Meinung: 
Hier handelt es sich wohl um einen Hype, den ich nicht ganz verstehe. 
Ja das Buch ist irgendwie süß und die Geschichte berührt auch, aber die Geschichte ist auch unglaublich kitschig und dann auch wieder unglaublich nervig. 

Ich hab bisher eigentlich nur Gutes von dem Buch gehört, kann dem aber nicht ganz zustimmen. Hope, die Protagonistin, hat mich nämlich unheimlich gestört. Ihre Persönlichkeit ist ein wichtiger Punkt in der Geschichte und auch, dass was sie aus dem ganzen lernt, finde ich schön. Dennoch war mir das alles etwas zu dick aufgetragen. Hope ist irgendwie Mitte 30 und meint ihr Leben wäre vorbei. Nimmt aber nichts in die Hand. Sie jammert und meckert und zickt Leute an, die nichts für ihre Situation können und sie tut nichts gegen ihr Unglück. Ich finde das ganz ganz schrecklich und unsympathisch. Auch wenn der Sinn der Geschichte ist, dass Hope quasi aus dem Leben ihrer Großmutter lernt und die Geschichte ihrer Großmutter erfährt, damit sie ihr Leben anders gestaltet als ihre Mutter, find ich einfach nur schrecklich wie tatenlos Hope ist. Und noch schlimmer finde ich, wie sie teilweise mit ihrer Tochter redet. 

Was mir an dieser Geschichte wirklich gefallen hat und was ich gerne gelesen habe, waren die Geschichte wo es um die Bäckerei ging und wie die Rezepte eigentlich entstanden (auch die passenden Rezepte zwischen den Kapiteln find ich total toll und da werd ich sicherlich mal was ausprobieren). Auch wie nach und nach das Schicksal von Rose bekannt wird und die Suche nach Familienmitgliedern habe ich gerne gelesen. Fand die Einblicke in die jüdische und muslimische Welt toll und man erfährt nochmal Dinge über den Holocaust aus einer anderen Sichtweise. Deshalb sind dann dennoch 3 Sterne zusammen gekommen, obwohl ich Hope einfach absolut schrecklich fand. Ist halt ein schlechter Start, wenn diese Person u.a. im Mittelpunkt steht und dann auch noch die Geschichte erzählt. 

Fazit: 
Eine absolut tatenlose und unsympathische Protagonistin, die ihr Leben nicht selbst in die Hand nimmt. Die Geschichte um den Holocaust und das Leben der Großmutter habe ich aber sehr gerne gelesen. Wir landen bei 3 Sternen, weil ich Hope als Protagonistin nicht ertragen kann. Man weiß zwar, dass sie aus der Geschichte ihrer Großmutter lernen soll, aber ihre Aussagen und Verhaltensweisen find ich einfach nicht aushaltbar.