Rezension

Unter die Haut gehend!

Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück -

Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück
von Lilly Bernstein

Von Juli 1941 bis Januar 1948 begleiten wir Anna und ihre Tante Marie, die im Krieg von Kälte und Hunger bedroht sind und versuchen, irgendwie zu überleben. Eben waren sie noch einigermaßen glücklich. Anna lebte bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias zusammen, welche eine Bäckerei führten.

Doch "die Zeit der Liebe, des Glücks und der Hoffnung, das spürte sie tief in ihrem Innern, war vorbei." (S.65), als Onkel Matthias eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört wird.

Meinung:
Abwechselnd erfahren wir die Geschichte aus der Perspektive von Anna und Marie. Ich hatte das Gefühl, selbst in dieser Zeit zu sein und die beiden zu begleiten. Es ist unglaublich, wie Lilly Bernstein die Emotionen und Gedanken der Protagonisten einfängt. So ist mir ihr Schicksal sehr nahe gegangen und hat mich ziemlich bedrückt und berührt. Die Beschreibungen sind sehr detailliert, sei es der Duft der frisch gebackenen Brote oder die Ängste und Sorgen der Menschen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.
Man bekommt einen genauen Eindruck davon, welche Ängste die Menschen damals hatten und welch tragische Schicksäler die Menschen erfahren hatten. Außerdem erfährt man als Leser, wie es gewesen ist, als kleines Kind den Krieg mitzuerleben und in dieser Zeit aufzuwachsen.

Fazit:
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mich unglaublich berührt. Das Schicksal der Protagonisten ist bedrückend und traurig. Durch den flüssigen Schreibstil und den detaillierten Beschreibungen kommen die Emotionen und Gedanken sehr gut rüber!