Rezension

Unter die Haut gehender Roman

Der Silberfuchs meiner Mutter -

Der Silberfuchs meiner Mutter
von Alois Hotschnig

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ein großer Roman über Fremdsein und Selbstbehauptung und die lebensrettende Kraft des Erzählens.

1942 fährt eine Norwegerin nach Vorarlberg. Sie ist schwanger. Eigentlich wollte sie hier ein neues Leben beginnen mit ihrem Verlobten, einem Wehrmachtssoldaten. Doch alles kommt anders. Für sie und für ihren Sohn, Heinz. Schlimmer. Ein brillanter Roman über einen Menschen, der sich nicht brechen lässt. Und die berührende Liebeserklärung eines Sohnes an seine Mutter.

Das einzige, was Heinz Fritz mit Gewissheit von seiner Mutter weiß, sind die Stationen ihrer ersten langen Reise: Oslo – Kopenhagen – Berlin – München – Hohenems. Verbürgt ist sie durch ein Schriftstück, das er sein Leben lang bei sich trägt: ein Dokument des SS-Lebensborn. Die Norwegerin hat sich mit dem Feind eingelassen. Und sie hat dem Falschen vertraut. Denn als sie in Österreich ankommt, wird sie nicht willkommen geheißen von der Familie ihres Verlobten, sondern abgewiesen. Zurück kann sie auch nicht, denn in Norwegen gilt sie nun als Kollaborateurin … In einer großen, kompromisslosen Selbstbefragung versucht der Erzähler des Romans – ihr Sohn –, die Rätsel seiner Herkunft zu lösen, die Wahrheit über seine Eltern freizulegen. Es ist eine Spurensuche, an deren Ende sich noch einmal alles dreht. Und eine zweite, »hellere« Version der düsteren Geschichte aufscheint.

Meinung:

Ich muss zugeben, dass ich Alois Hotschnig bis zu diesem Buch nicht kannte. Dabei ist der Österreicher literarisch hochdekoriert, zuletzt bekam er 2008 den Erich-Fried-Preis  und wie ich finde das wohl zu Recht.                                                                                                                                                                                                      
Das Buch ist durch und durch unterhaltsam, der Autor konzentriert sich ganz auf die Personen und das Verhältnis zu der Mutter muss ein Besonderes gewesen sein.
Das Ganze ist so emotional erzählt, dass ich immer wieder schlucken musste.
Der Roman ist nicht nur ein Wechselbad der Gefühle, sondern ein Kopfsprung in eine andere Zeit.

Fazit:

Ein ungemein lesenswerter Roman, der unter die Haut geht, der mich beeindruckt hat und für den ich gerne eine Leseempfehlung abgebe.