Rezension

Unterhaltend, aber wenig Tiefgang

Whisper - Isabel Abedi

Whisper
von Isabel Abedi

Die sechzehnjährige Noa hat mit etlichen Problemen zu kämpfen, die ihr Teenagerleben belasten. Da ist ihre extrovertierte Mutter, die es versteht, stets im Mittelpunkt zu stehen; außerdem hat sie eine Enttäuschung mit ihrer ersten Liebe hinter sich. Jetzt in ihrem gemeinsamen Sommerurlaub scheint alles gemächlicher zu werden: Ferien in einem kleinen Ort im Westerwald versprechen zunächst einmal nur Abgeschiedenheit und Ruhe. Doch hinter der dörflichen gelassenen Fassade lauert ein düsteres Geheimnis…

In flottem Stil erzählt Isabel Abedi aus Noas Sicht von Ferienwochen, die überraschend aufregend werden. Um das Zentralmotiv, eine Geisterbeschwörung und das Mysterium eines lange zurückliegenden Vermisstenfalls, gruppiert die Autorin eine ganze Reihe anderer Themen, die sie miteinander verquickt: Mutter-Tochter-Konflikte, unterschiedliche Positionen in einer dörflichen Gemeinschaft, eine scheue junge Liebe. Allerdings werden viele Themen nur angeschnitten, die meisten nicht weiter ausgeführt, viele Fragen, die sich der Leser stellt, bleiben unbeantwortet. Einige vertiefende Gedanken hätte ich mir da schon gewünscht, ebenso wie eine plastischere Gestaltung der Charaktere. Insofern wirkt der Jugendroman  -  zwar kurzweilig und spannend geschrieben  -  etwas oberflächlich, verfügt aber über einen gewissen Unterhaltungswert.