Rezension

Unterhaltsam

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 4 Sternen

Glücklicherweise hält sich Erin Watt nicht mit Nebensächlichkeiten auf, sondern katapultiert ihre Leser sogleich in die Geschichte. Es geht um Ella, die sehr flott vorgestellt wird. Dabei bedient sich die Autorin der Ich-Form. Wegen dieser Erzählform fiel es mir sehr leicht, mich mit der Protagonistin zu identifizieren und ihre Gefühle und Gedanken verstehen zu können. Ich nahm ihr ihre Handlungen, wie auch ihre Worte stets ab und fieberte mit ihr mit. Es ist spannend zu lesen, was Ella auf ihrem Weg alles erleben wird. Wie sie sich plötzlich im Hause der Royals wieder findet und wie sie mit der ablehnenden Haltung der Söhne umgeht. Ich muss sagen, dass ich sie ziemlich für ihr loses Mundwerk und ihr Selbstbewusstsein bewundert habe. Nicht jeder hätte sich dem gestellt, sondern wäre schreiend und weinend davon gelaufen.
Wie die erste Begegnung mit ihren "Brüdern" abläuft, ist ziemlich schlimm. Man versteht als Leser überhaupt nicht, warum sich die Jungs so benehmen, was ihr Problem ist. Erst im Laufe der Geschichte kommt immer mehr Licht ins Dunkel, wenngleich nicht jede der offenen Fragen schon in "Paper Princess" beantwortet werden. Dies empfinde ich allerdings nicht als Manko, schließlich warten noch zwei weitere Bände darauf gelesen zu werden.
Der Schreibstil, den Erin Watt an den Tag legt, kann sich wirklich sehen lassen. Ehe man sich versieht hat man die ersten hundert Seiten hinter sich gebracht und wundert sich, wie schnell dies doch geschehen ist.  

»"Ich hatte gerade einen wundervollen Traum." [...]
"Was war es denn?" [...]
"Du bist in meinem Zimmer aufgetaucht und hast mich die ganze Nacht im Arm gehalten."
"Der Traum gefällt mir", flüstert er und dann tut er genau das. Hält mich fest, bis ich tief schlafe.«

Zitat aus: "Paper Princess"

Es fiel mir schwer, das Buch mal aus der Hand zu legen, weil ich es schlicht genossen habe, meine Zeit mit Ella und den Royals zu verbringen. Zu entdecken, wie die Vergangenheit mit in die Gegenwart einfließt und man somit noch viel mehr über die Protagonistin, wie auch aus deren Vergangenheit erfährt.
Zudem sind die Beziehungen für mich fast komplett nachvollziehbar beschrieben worden. Ellas beste Freundin ist ein wahres Goldstück. Sie sind beide stets füreinander da, gehen eben durch dick und dünn. Je mehr man in der Geschichte voranschreitet, umso besser lernt man ebenso die gesamten Royals kennen. Man erfährt, was Easton für ein Problem hat; was die Royal-Zwillinge so anstellen, wie es mit Reed und Ella weitergeht und noch einiges mehr.
Klar sind viele der Szenen ziemlich klischeehaft, diese Tatsache hat mich jedoch nie gestört, weil ich es für die Geschichte und das gesamte Drumherum sehr passend fand.
Die Autorin konnte mich auf einigen Seiten überraschen, indem sie Dinge einbaute, mit denen ich nicht gerechnet habe. Hier gab es allerdings leider ein paar Sachen, die ich ein bisschen zu übertrieben fand, was meinen Lesegenuss aber nicht wirklich gestört hat.
Das ziemlich abrupte Ende hat mich wahnsinnig gemacht, habe ich den zweiten Band "Paper Prince" doch noch nicht im Haus.

Fazit:
Locker, leichte Unterhaltung. Ella ist mit ihrem Witz, ihrer Offenheit und ihrem losen Mundwerk eine sehr starke Protagonistin, die ich gern begleitet habe. Ihre Geschichte ist gut zu lesen und bietet einiges an Überraschungen. Zwar sind einige Stellen etwas zu überspitzt dargestellt, dies schmälerte meinen Lesespaß jedoch nicht wirklich. Ich freue mich sehr auf den zweiten Band.
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