Rezension

Unterhaltsam

Waypoint FiftyNine - Wolfgang Schroeder, Sandra Florean, Alvar Borgan, Veronika Lackerbauer, Nob Shepherd, Katja Rocker, Lukas Wesslowski, Tanja Kummer, Renée Engel, Isabell Hemmrich, Florian Krenn, Peter Michael Meuer, Laurence Horn, Dennis Frey, Lea Baumgart, Dorothee Stern, Jasmin Aurel, Nele Sickel, Jessie Weber, Jacqueline Mayerhofer

Waypoint FiftyNine
von Wolfgang Schroeder Sandra Florean Alvar Borgan Veronika Lackerbauer Nob Shepherd Katja Rocker Lukas Wesslowski Tanja Kummer Renée Engel Isabell Hemmrich Florian Krenn Peter Michael Meuer Laurence Horn Dennis Frey Lea Baumgart Dorothee Stern Jasmin Aurel Nele Sickel Jessie Weber Jacqueline Mayerhofer

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Weltraumkneipe mit einem legendären Getränk – hier spielt sich viel ab, hier trifft man, ob man will oder nicht, alle möglichen Wesen aus allen bekannten und unbekannten Welten, und hier hört man viele Geschichten oder kann sie sogar selbst erleben – wie man anhand der 20 + 1 Geschichten dieser Anthologie sehen kann.

Das „+ 1“ betrifft die Rahmenhandlung, die die beiden Herausgeber, Jörg Fuchs Alameda und Günther Kienle, abwechselnd geschrieben haben, und die am Ende eine eigene Geschichte ergibt. Sie verbindet aber auch die anderen Geschichten – mehr oder weniger gut – miteinander, so dass man das Buch, wie es auch die Herausgeber tun, als Romananthologie verstehen kann. Alleine, dass die Herausgeber dadurch selbst Teil der Geschichten werden, macht diesen Rahmen besonders, allerdings ist er nicht immer leicht zu lesen, zwischendurch habe ich einmal kurz den Überblick verloren.

Zwanzig Geschichten von ebensovielen Autorinnen und Autoren, da sollte für jeden etwas dabei sein. Den Geschichten ist es nahezu allen gemein, dass sie makaber, skurril und/oder abgefahren sind, das zu mögen, ist schon mal eine gute Voraussetzung für den Genuss der Anthologie. Ich gestehe, dass ich nur relativ wenige Autorinnen/Autoren bisher kannte, aber die/der eine oder andere ist mit ihren/seinen Büchern nun auf meiner Wunschliste gelandet. Wie bei den meisten Anthologien kann nicht jede Geschichte jedem gefallen, meine Ausbeute an guter Unterhaltung ist am Ende aber recht groß gewesen. Sehr gut gefallen haben mir auch die „angepassten“ Biografien der Autorinnen und Autoren.

Die erste Geschichte, Dennis Freyls „McGintleroy trinkt“ hat mir direkt sehr gut gefallen, sehr makaber, aber auch sehr unterhaltsam, und schien sich kaum noch toppen zu lassen, aber dann gab es doch noch so manche Geschichte, die mich genauso gut unterhalten hat, wie z. B. Lea Baumgarts „Opferbereitschaft“. Alleine dafür, auf alle diese Ideen zu kommen, müsste man den Autorinnen und Autoren auf die Schulter klopfen, und manch einen Protagonisten würde ich gerne wiedertreffen (was teilweise sogar möglich ist, weil sie schon vorhandenen Romanwelten entstammen).

Oft werden auch bekannte Szenarien bzw. Filme und Serien durch den Kakao gezogen, wie z. B. in Nele Sickels „Kleider machen Leute“, wo jemand ein rotes Hemd trägt (wem das jetzt nichts sagt: Tut mir leid für euch!). So habe ich mehrfach herzhaft lachen müssen. Nur den Doctor habe ich vermisst, er hätte sich hier sicher auch gut gemacht.

Die Anthologie hat mich insgesamt gut unterhalten, ich hatte viel zu lachen und hatte Spaß an den ganzen Anspielungen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an jene, die Phantastik mögen, gerne beim Lesen lachen und sich von Skurrilem nicht abschrecken lassen.