Rezension

Unterhaltsam, aber anstrengend zu lesen

Shining
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Der relativ erfolglose Schriftsteller Jack Torrance soll über den Winter zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn das „Overlook Hotel“ in den Rocky Mountains als Hausmeister betreuen. In der Einsamkeit der verschneiten Berge scheint das Hotel ein Eigenleben zu entwickeln…

 

Die Handlung ist wohl den meisten bekannt, wenn auch nur durch die Stanley Kubrick Verfilmung, mit der Stephen King ja sehr unzufrieden war, und die auch merklich vom Buch abweicht. Eine leichte Gruselstimmung durchzieht das Buch, wirklich unheimlich oder erschreckend wird es aber selten. Der Schwerpunkt der Handlung liegt weniger auf dem Grusel, sondern mehr auf der Entwicklung der Figuren und der Dynamik zwischen den einzelnen Familienmitgliedern. Wer eine Erklärung für die seltsamen Geschehnisse erwartet, wird übrigens enttäuscht: es gibt keine.

 

Der Autor Stephen King verwendet in „Shining“ eine auktoriale Erzählweise, wobei abwechselnd der Fokus auf Jack, Wendy und Danny Torrance gelegt wird. Von den drei Protagonisten war mir lediglich Danny sympathisch, was vom Autor wohl auch so geplant war. Jack war mir zu egozentrisch, empathielos und selbstmitleidig, Wendy zu weinerlich und auch zu nörgelig. Danny kam mir aber deutlich älter als seine fünf Jahre vor, was im Buch auch mal so festgehalten wurde. Obschon seine Befürchtungen und Wünsche die eines Kindes sind, erschienen seine Gedankengänge eher als die eines Erwachsenen. 

 

Der Schreibstil von Stephen King ist recht anstrengend. Wie auch in anderen seiner Romane nutzt der Autor in „Shining“ gerne Klammerbemerkungen, Rückblenden und Zeitsprünge, sodass ein rechtes Mass an Konzentration nötig ist, um der Geschichte folgen zu können. Stellenweise wird die Handlung auch etwas zu stark in die Länge gezogen, über 600 Seiten wären nicht nötig gewesen, um die Story zu erzählen. Vor allen der Einstieg gestaltet sich recht zäh, bevor die Handlung ins Rollen kommt.

 

Mein Fazit

Man mag seinen Stil, oder man mag ihn nicht – Stephen King wird wohl auch mit dem Klassiker „Shining“ polarisieren. Als „ab-und-zu-mal“-Lektüre mag ich King und empfehle das Buch gerne weiter an Fans von mysteriösen Begebenheiten und leichtem Grusel. Wer aber einen „reinrassigen“ Horror-Roman sucht, sollte sich besser anderweitig umsehen.