unterhaltsam, aber ein paar Themen zu viel
„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“, ist mein erster Roman dieser Autorin und ich fand ihn, bis auf einigen Längen, recht unterhaltsam.
Zwei Schwestern, Nina, fast fünfzig, geschieden, hat ihr Luxusleben in Berlin Grunewald, gegen ein einfaches Leben in 11/2 Zimmern eingetauscht. Der Grund, ein Ehevertrag, der gutgläubig geschlossen wurde und sie nun mit nichts zurücklässt. Ihr Exmann hat wieder geheiratet, eine Influencerin und noch mal Zwillinge bekommen. Ninas Kinder sind erwachsen.
Lena, Ninas Schwester, ist von Hannover nach Berlin gezogen und ihr Lebensinhalt ist der, von den Grunewalder Frauen in ihren erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.
Nina lernt auf dem Kindergeburtstag der Zwillinge ihres Mannes David kennen, knackig und Ende zwanzig. Nina , seit drei Jahren ohne Sexualleben, ist nicht abgeneigt. Die beiden verlieben sich ineinander und die Grunewalder Gesellschaft staunt.
Der Roman liest sich bis auf ein paar Längen, die auch dadurch entstehen, dass meiner Meinung nach ein paar Themen zuviel behandelt wurden, recht unterhaltsam.
Mit viel Ironie übt Frau Decker Gesellschaftskritik, nicht nur an der dekadenten Schicht der Grunewalder, sondern auch an dem Frauenbild. Steht es einer fünfzigjährigen zu, sich in einen jüngeren Mann zu verlieben, was für Männer selbstverständlich ist, muss nicht auch für Frauen gelten.
Auch andere Themen werden gestreift, die mir dann aber doch mit der Zeit ein wenig viel wurden.
Alles in allem habe ich das Buch ganz gern gelesen, auch weil die Themen mit viel Humor und Ironie behandelt wurden.