Rezension

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Unterhaltsam, aber etwas nervig

Emilia - C. M. Spoerri

Emilia
von C. M. Spoerri

Emilia liebt Parties und ihr sorgenfreies Leben in New York. Doch als ihre Eltern tödlich verunglücken, muss sie sich ihrem Erbe stellen: dem traditionsreichen Weingut in Nappa Valley. Die Verantwortung wächst ihr schnell über den Kopf, immer noch gefangen in der Trauer um ihre Familie. Da reist Alejandro an, ihr Jugendfreund, der sie unterstützen will. Emilia aber kann seine Hilfe nicht annehmen und erschrickt von den Gefühlen, die Alejandro in ihr auszulösen droht.

Der Handlungsort dieses New Adult-Romans ist wirklich traumhaft: ein traditionsreiches Weingut im sonnigen Kalifornien. Der Zauber der harten Arbeit, der den edlen Tropfen entstehen lässt, lässt einen nicht kalt und erinnert mich an den Film „Dem Himmel so nah“. Miguel, der alte Arbeiter, der Emilia so nah ist wie ein Familienangehöriger, passt da wunderbar ins Bild, ebenso Alejandro mit seinem Fleiß, Temperament und Aufopferungswillen. Emilia hingegen ist vor allem zu Beginn ein ziemlich nerviges Möchtegern-Partygirl, das rumzickt und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Zu stolz um Hilfe anzunehmen, gerät sie schnell in die falsche Gesellschafft. Ihre Entwicklung war zwar vorhanden, ich hätte sie mir aber langsamer gewünscht, damit sie auch realistischer und bleibender rüberkommen könnte. So ändert sie sich im Finale so plötzlich, dass es überstürzt wirkt und weniger aufrichtig bzw. nicht wirklich erwachsen.  Ich hätte nicht gedacht, dass die Protagonistin so eine Zicke ist. Auch wenn man ihre Angst und Trauer nachvollziehen kann, reagiert sie über und wirkt dadurch wenig liebenswert.  Dann aber ist sie auch beflissen und möchte das Erbe ihrer Eltern um jeden Preis erhalten – so mochte ich sie.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten. Wer einen typischen New Adult-Roman vor traumhafter Kulisse sucht, wird hier bedient. Für zwischendurch eine nette Geschichte, die mir aber dann doch oft zu oberflächlich war.