Rezension

Unterhaltsam, aber etwas zu viel des Guten

Kein Mord ist auch keine Lösung - Cathrin Moeller

Kein Mord ist auch keine Lösung
von Cathrin Moeller

Alwine hat einen neuen Chef vor die Nase gesetzt bekommen. Und der ist alles andere als angenehm. Da er aber nicht nur ihr das Leben zur Hölle macht, sondern auch der Putzkraft Özlem und Alwines ehemaliger bester Freundin Silvie, beschließen die drei, sein Leben zu beenden. Aber das klingt viel einfacher, als es tatsächlich ist.

 

Alwine fand ich sehr sympathisch. Wie ihr Chef mit ihr umgeht ist schon heftig. Dass sie dann keinen anderen Ausweg mehr sieht, als ihn umzubringen, versprach ja schon gute Unterhaltung.

Silvie und Özlem haben genauso unter ihm zu leiden, daher schließen sich die drei zusammen. Die Planung fand ich super lustig. Alkohol mag vielleicht auch ein wenig dazu beigetragen haben, aber die Szenen in der Bar haben einen guten Start in diese Geschichte geliefert. Die Umsetzung der Mordideen und der engagierte Profikiller waren für mich ein Highlight der Story.

 

Dolores ist Thrillerautorin und liebt es, ihre Theorien an Alwine auszuprobieren. Dabei habe ich so mitgelitten, denn man wusste nie, ob es gut ausgehen wird oder nicht. Sie war mir immer etwas zu abgedreht, und zwar in einer psycho-Art, mit der ich nur schwer klar gekommen bin.

 

Sebastian ist der verhasste Chef und lässt auch wirklich keine Gelegenheit aus, diese Rolle zu bestätigen.

 

Die Polizei-Seite ist mir bei dem Buch zu kurz geraten. Ich hatte mit einem Katz-und-Maus-Spiel gerechnet, was aber doch schneller abgehandelt war, als ich es mir gewünscht hatte. Gerne hätte ich noch mehr davon gelesen, wie die drei sich bei Befragungen winden oder sich aus kritischen Situationen befreien.

 

Sprachlich ist das Buch sehr schön. Ich war gleich von der ersten Seite an in der Geschichte und habe mit den dreien mitgelitten und mitgefiebert. Die Wendungen haben der Story noch einmal etwas Spannung gebracht, sodass ich nie wirklich wusste, was als nächstes passieren wird. Gegen Ende wurde es für mich aber ein wenig zu viel. Ich muss zugeben, dass so auch ein wenig die Glaubwürdigkeit und Unterhaltung für mich gelitten haben. Der Schluss ist zwar wirklich eine gruselige und gute Vorstellung, aber auch hier hätte ich mir einen anderen Verlauf gewünscht. Es war mir zu viel und zu schnell und zu wenig durchdacht. Dolores und Sebastian haben immer wieder den Bogen überspannt, was das Buch für mich immer abgedrehter gemacht hat, was mir irgendwann nicht mehr so gefallen hat, wie es noch am Anfang war.

 

Fazit: Eine lustige Krimikomödie, die mit schwarzem Humor punkten kann, aber für mich ein wenig zuviel des Guten war.