Rezension

Unterhaltsam, aber nicht spannend

Eiskalte Provence - Pierre Lagrange

Eiskalte Provence
von Pierre Lagrange

Bewertet mit 3 Sternen

Pierre Lagrange, französisch anmutendes Pseudonym von Sven Koch, war mir bislang unbekannt. Obwohl das vorliegende Buch Band 6 einer Reihe um Albin Leclerc ist, hatte ich keine Mühe, mich in die beschriebenen Szenarien hineinzufinden und mich mit den  Protagonisten bekannt zu machen. Dank der großen Schrift war das Buch unangestrengt zu lesen.

Vorweihnachtszeit in der Provence. Eine junge Frau wird tot aufgefunden, gekleidet und geschmückt wie eine Braut, entsetzlich verstümmelt. Albin Leclerc, der Ex-Kommissar, wird von seinen ehemaligen Kollegen um Hilfe gebeten und ist froh, so den anstrengenden Weihnachtsvorbereitungen zu Hause entkommen zu können. Doch seine Nachforschungen, die ihn direkt zu einer brandgefährlichen Sekte führen, kosten ihn beinahe das Leben…

Der Plot als solcher ist gut durchdacht und erschließt sich dem Leser in seinen Zusammenhängen erst nach und nach, was den Leser durchaus zum Weiterlesen animiert.  Allerdings konnte ich mich mit keinem der Protagonisten wirklich anfreunden, denn sie blieben emotional zu wenig greifbar und wurden psychologisch recht klischeehaft gezeichnet. Zwar gibt es einen temporeichen Showdown, der trotz seiner Unglaubwürdigkeit spannend zu lesen ist. Aber generell fehlt es dem Buch an Spannung. Zu viele breit ausgeschmückte Nebensächlichkeiten bremsen den Fortgang der Geschichte. Die winterliche Provence atmosphärisch zu erleben, gefiel mir gut. Schade nur, dass das Ende so in Kitsch abgleitet. Das hat Tyson, der Mops, nicht verdient.