Rezension

Unterhaltsam, aber nichts Besonderes

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe - Arno Strobel

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
von Arno Strobel

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Prolog bekommt man schon einen erschreckenden Einblick in die psychopatischen Gedanken des Mörders und ist damit gleich mitten im Geschehen. Diese Einsichten werden ab und zu in die Handlung eingeschoben und man ist so ganz dicht bei den abartigen Taten, die er verübt. Das ist schon sehr gruselig und abstoßend, auch wenn es in beklemmender Weise, das Denken und Fühlen des Täters verdeutlicht, dessen Identität aber natürlich bis zum Schluss im Dunkeln bleibt.

Die Ermittler der Mordkommission in Düsseldorf, Max Bischoff und Horst Böhmer, sind noch nicht lange Partner und liegen in ihren Ermittlungsmethoden nicht ganz auf einer Linie. Während Max auf modernes Profiling setzt, schwört Böhmer auf solide Polizeiarbeit. Nach kleineren Auseinandersetzungen, nähern sich die beiden im Verlauf ihres ersten Falls sowohl privat, als auch auf beruflicher Ebene immer mehr an. Der verwirrte und mit Blut getränkte Mann, der in der Polizeiwache auftaucht, eine vermisste Schauspielerin und die schrecklich zugerichtete Frauenleiche, die am Rheinufer gefunden wird, geben den beiden Rätsel auf.

Die Handlung ist typisch für einen klassischen Krimi und ganz nach dem üblichen Schema aufgebaut. Die Spurensicherung, die Zeugenbefragungen, die Vermutungen über die Zusammenhänge und den Tathergang sind unspektakulär und eher langweilig zu lesen. Man weiß ja schon einiges über den Mörder durch die Einblicke in seinen Kopf, allerdings bleibt die spannende Frage, wer es ist und wie seine Vorgehensweise war.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte von Max ging mir zu schnell und war deshalb unglaubwürdig, auch wenn sie für seine persönliche Beteiligung an dem Fall sorgte. Richtig spannend wurde es für mich erst auf den letzten fünfzig Seiten. Dort verdichteten sich die Hinweise und die Handlung nahm rasant an Fahrt auf. Zwar wurde auch wieder nicht an ekelhaften Tat- und Leichenbeschreibungen gespart, aber es gab ein paar interessante Wendungen.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, allerdings ist es nichts Besonderes und hebt sich nicht aus der Masse der üblichen Krimis hervor.