Rezension

Unterhaltsam, allerdings mit paar Schwächen

Summer of Hearts and Souls -

Summer of Hearts and Souls
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Summer of Hearts & Souls“ von Colleen Hoover ist mein drittes Buch der Autorin. Nachdem ich den ersten nicht sonderlich gemocht hatte, den zweiten „Für immer ein Teil von dir“ allerdings geliebt habe, bin ich durchaus gespannt in dieses hier gegangen. Ich muss sagen, dass es mich durchaus ganz gut unterhalten konnte, aber einige Schwächen hatte.

Erstmal war ich vom Klapptext durchaus fasziniert, was alleine schon an den ungewöhnlichen Namen klang. Denn die Hauptcharaktere heißen Beyah und Samson und könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Sie lebt mit ihrer drogensüchtigen Mutter in einer Trailer Siedlung, während er in einem der vielen Ferienhäusern seines Vaters auf einer Insel lebt. Doch es ändert sich alles, als Beyah ihre Mutter tot auffindet. Kurzentschlossen fliegt sie zu ihrem Vater, mit dem sie kaum noch Kontakt hat, und zu dessen neuer Familie nach Texas und lernt dort Samson kennen. Und während sie erst glaubt, dass sie Welten trennen, merkt sie doch nach und nach, dass sie unglaublich viel gemeinsam haben, auch wenn Samson seine Geschichte partout für sich behält.

Eine Liebesgeschichte aus zwei unterschiedlichen Welten ist nicht unbedingt etwas Neues, aber es muss ja nicht das Rad neu erfunden werden, um gut zu sein. Die Autorin hat mich auch weitestgehend mitnehmen können, gerade auch weil es viele humorvolle Szenen gab, wie ein Missverständnis zwischen Samson und Beyah und ihrem Vater, weswegen ich oft schmunzeln oder gar lachen musste. Dennoch mischt Colleen Hoover wie gewohnt ernste Themen in das Buch hinein, wie eben die Drogenabhängigkeit der Mutter und dessen Auswirkungen auf ihr Kind. Zum Glück wurde es aber nie zu düster, sodass sich das Buch leicht lesen lies. Was aber auch an den ganzen Beziehungen unter den unterschiedlichen Charakteren lag. So erzählt Beyah ihrem Vater nichts vom Tod ihrer Mutter, wodurch sich der Leser immer wieder fragt, wann das Geheimnis rauskommt oder ob sich die beiden jemals annähern werden, oder die Dynamik zwischen ihr und ihrer neuen Stiefschwester Sara, die schnell zu Freundinnen werden und der sich Beyah durchaus leicht öffnet. Aber vor allem die aufkommende Romanze zwischen ihr und Samson finde ich spannend mit zu verfolgen, da sich beide unter den ungünstigsten Umständen kennenlernen und erst diese gewisse Abneigung dabei ist. Doch sie nähern sich schnell an und merken eben doch, dass sie viel gemeinsam haben. Was ich allerdings sehr merkwürdig fand, ist, dass Beyah immer als verschlossen galt, dass sie das selbst über sich sagt, aber schon am ersten Abend Sara eröffnet, dass ihre Mutter Drogen nimmt, sie selten etwas zu essen hatte usw. und Samson öffnet sie sich auch sehr schnell. Das fand ich etwas ungünstig, denn so kam es eher rüber, als würde sie sehr offen mit den Themen bei allen Leuten umgehen, nur eben bei ihrem Vater nicht und das klang doch ganz anders. Sehr widersprüchlich. Außerdem gab es gerade am Ende viele Sachen, die für mich nicht zusammenpassten. So leben viele Bewohner auf der Insel, die dort nicht nur ihre Ferien verbringen, und dennoch kriegen sie gewisse Dinge nicht mit, beziehungsweise hinterfragen sie nicht, was ich sehr merkwürdig und unpassend finde. Genauer darauf eingehen kann ich allerdings nicht, da ich dann etwas Großes spoilern würde und das geht nicht. Ich sage also nur so viel, dass ich finde, dass durchaus etwas herauskommen hätte müssen. Zudem kam das Ende sehr überhastet und war nicht gut gelungen. Das wurde so schnell abgehandelt, ein zwei Dinge noch reingebracht und dann war es eben zu ende, wodurch es sich nicht gut eingefügt hat. Zudem haben mir auch da dann noch paar Aufklärungen gefehlt, die mir beim Lesen in den Sinn gekommen sind.

Alles in allem war das Buch durchaus gut. Es liest sich recht schnell und angenehm, es gab lustige Szenen, die die ernsteren Themen gut aufgelockert haben, und die Romanze wurde langsam aufgebaut. Dennoch gab es zu viele Dinge, die ich etwas unstimmig fand. Daher gibt es von mir dreieinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf vier auf.