Rezension

unterhaltsam mit kleinen Kritikpunkten

Emily lives loudly - Tanja Voosen

Emily lives loudly
von Tanja Voosen

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Der größte Wunsch der Bloggerin Emily ist es, an der Mayenheim Art Academy aufgenommen zu werden. Nachdem sie mit ihrer ersten Einsendung nicht vollständig überzeugen kann, erhält sie eine zweite Chance. Ihr Vorhaben: Klischees und Liebe und der beste Freund ihres Bruders. Wenn da kein Gefühlschaos vorprogrammiert ist...

Manchmal schiebe ich Rezensionen aus Zeitgründen etwas vor mir her und manchmal, weil ich nicht weiß, wie ich meine Eindrücke niederschreiben soll. Bei Emily lives loudly trifft letzteres zu. Zwar hat mir die Grundhandlung gut gefallen, in der „Rahmenhandlung“ gab es für mich allerdings zeitliche Unstimmigkeiten, die sich nicht auflösen ließen, sodass die Gesamtgeschichte am Ende nicht ganz rund wird.

Emily zeigt sich auf unterschiedlichste Art. Sie ist schlagfertig, frech, mitfühlend und neugierig. Sie ist eine gute Freundin, auf die man sich verlassen kann. Eigentlich ist sie eine sympathische Protagonistin, manchmal wirkte ihre aufgeweckte Art aber schon fast etwas zu überdreht.

Die 17-Jährige ist die Ich-Erzählerin des Buches. In einer frischen, jungen Sprache schildert sie die Ereignisse in ihrem frechen Stil, der perfekt zu dem quirligen Teenager passt. Emilys Sarkasmus sorgt hierbei immer wieder für witzige Momente.

Da die Geschichte in Form von Blogeinträgen geschrieben ist, spricht Emily den Leser immer wieder direkt an, um ihn zum Beispiel zusätzliche Informationen zu vergangenen Begebenheiten oder bestimmten Erlebnissen mit ihren Freunden mitzuteilen. Was unter dieser Kommunikationsform leidet, ist die Inneneinsicht: Emily geht selten ernsthaft auf ihre Gefühle ein – die sie vielleicht auch einfach nicht der ganzen Welt via Internet mitteilen will – und überspielt vieles mit ihrem Sarkasmus.

Emilys Umfeld besteht aus sehr verschiedenen Charakteren, von denen der ein oder andere für Überraschungen sorgt, da der erste Eindruck manchmal täuscht. Besonders Bad Boy Austin war mir schnell sympathisch, vor allem während seiner ständigen Wortgefechte mit der vorlauten Emily.

Die Hauptgeschichte konnte mich, wie schon geschrieben, überzeugen. Zwar gibt es einige absehbare Ereignisse, diese werden aber immer wieder von überraschenden Wendungen unterbrochen.
Zudem ist Emily einem großen Geheimnis auf der Spur, sodass aufgrund der Schrittweisen Auflösung und dem Zusammenfügen der immer neuen Puzzleteile auch etwas Spannung und vor allem Neugier entsteht, worum es sich dabei handelt.

Unterhaltsame High School Lektüre, die aufgrund Emilys lockerer, sarkastischer Art besonders bei der empfohlenen Zielgruppe Anklang finden wird. Die junge Protagonistin bereitet über weite Strecken Spaß, wird aber manchmal mit ihrem überdrehten Verhalten auch etwas anstrengend. Zu viel über die zeitlichen Zusammenhänge und Hintergründe der erwähnten Vorkommnisse nachdenken, darf man allerdings nicht, da sich sonst unter Umständen Ungereimtheiten ergeben.