Rezension

Unterhaltsam & spannend, aber nicht überraschend!

Iron Flowers - Die Rebellinnen - Tracy Banghart

Iron Flowers - Die Rebellinnen
von Tracy Banghart

Bewertet mit 4 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür.

 

Stil:

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichtweisen unserer Protagonistinnen Serina & Nomi erzählt. Der Schreibstil ist angenehm & schnell lesbar. Es ist mir aber nicht sonderlich aufgefallen.

 

Charaktere:

Die Charaktere sind alle okay. Sie sind nicht super sympathisch, aber auch nicht total perfekt. Sie haben ihre nervigen Seiten, aber auch verständliche Ansichten & Gefühle. Sie sind also recht menschlich, wenn auch nicht unbedingt sehr stark ausgearbeitet. Dies liegt aber auch daran, dass das Buch nicht so viele Seiten hat & die Geschichten von zwei Protagonistinnen ins Detail zu erläutern braucht meiner Meinung nach mehr Zeit.

 

Zu Beginn hat mir Nomi mehr zugesagt, da sie die bestehenden diskriminierenden Verhältnisse in Frage stellt & sich auf ihre Weise dagegen wehrt. Doch je weiter die Handlung voranschritt, umso mehr hat mir Serina zugesagt & Nomi kalt gelassen.

 

Serina hat eine große Charakterentwicklung durch gemacht. Sie musste schnell lernen, dass das ruhige & unterwürfige Mädchen zu das sie erzogen wurde, im Gefängnis schnell untergehen würde. Also musste sie stärker werden & lernen auf ihren eigenen Beinen zu stehen. Dies war interessant mit anzusehen. Und das ganze gepaart mit den Überlebenskämpfen im Gefängnis war sehr spannend.

 

Nomi dagegen hat sich schon von vorne herein rebellisch gegeben & dies hat sich nicht geändert. Serina hat sie zu Beginn als naiv bezeichnet & die Richtigkeit dieser Aussage hat sich immer mehr bestätigt. Sie wirkte oft noch kindlich & ihr Weltbild erschien manchmal zu einfach. Sie wollte zwar die Welt verändern, hatte aber keine reale Vorstellung wie sowas geht. Nomi erschien mir oft eher absichtlich frech, als tatsächlich rebellisch. Das spiegelte sich auch in ihrer Instalovestory & alles was danach folgte.

 

Plot:

Die Handlung ist auf zwei Plots aufgeteilt. Zu Beginn sind beide Protagonistinnen noch zusammen, aber sobald sie getrennt werden, erleben sie auch vollkommen unterschiedliche Handlungsstränge.

 

Beide Plots enthalten keine neuen Themen oder vollkommen neue Ideen, aber sie haben mich trotzdem unterhalten. Zunächst einmal ist der Anfang jedoch etwas schleppend. Es hat etwas gedauert, bis die Ausgangssituation aus beiden Sichtweisen dargestellt wurde. Obwohl die Handlung eigentlich direkt einsetzt & es sofort los geht, dauert es doch einige Seiten mehr, bis es spannend wird.

Durch die geteilte Handlung gehen manche Entwicklungen etwas zu schnell oder haben etwas zu wenig Raum im Buch (z.B. Instalove). Auch das Setting ist nicht super ausgearbeitet, aber ich glaube, es könnte einfach noch Luft nach oben für den Folgeband gelassen worden sein.

 

Der ganze Plot um Nomi & den Palast erinnert etwas an „Selection“, wobei es hier um mehr geht als um die Frage mit wem Nomi am Ende zusammen sein will. Die Entwicklung & der Twist sind jetzt auch nicht unbedingt was Neues oder Unvorhersehbares, aber es war trotzdem ganz nett.

 

Besser gefallen hat mir der Plot um Serina & das Gefängnis. Nicht nur, weil mir ihr Charakter zunehmend besser gefallen hat, sondern weil auch die Geschichte an „Panem“ & Co erinnert. Es geht ums nackte Überleben, aber auch um die Menschlichkeit & Ethik dahinter. Aber auch Action kommt hier öfter vor & die Liebesgeschichte ist wesentlich realistischer & nachvollziehbarer. Mir persönlich liegen aber auch solche Geschichten mehr, als Adelsgeschichten.

 

 

Fazit:

Dieses Buch ist eine Mischung aus „Selection“ & „Panem“: Es ist nicht ganz so Oberflächlich & auf die Lovestorys bedacht, aber auch nicht sehr tiefgehend & gesellschaftskritisch. Die Geschichte ist mehr eine seichte & leichte Lektüre, die aber trotzdem Spannung & Unterhaltung bieten kann. Vor allem Serinas Geschichte habe ich sehr gern gelesen. Daher habe ich gute 4 Sterne vergeben.