Rezension

Unterhaltsam spannende Fantasy für Jugendliche und Junggebliebene

Dark Elements 1 - Steinerne Schwingen -

Dark Elements 1 - Steinerne Schwingen
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

Layla weiß nicht so richtig, wo sie hingehört. Als kleines Mädchen wurde sie von einer Wächterfamilie adoptiert und seitdem wie eine Wächterin erzogen. Während sich die vollwertigen Wächter jedoch in Gargoyles verwandeln und Dämonen bekämpfen können, kann sie Letztere für die Wächter lediglich markieren. Das liegt daran, dass lediglich ihr Vater ein Wächter war und in ihr auch das dämonische Blut ihrer Mutter fließt.

Sie ist also weder ein Wächter, noch ein Mensch, sondern zur Hälfte sogar das, was sie und ihre Adoptivfamilie zutiefst verabscheuen. Noch schlimmer ist jedoch, dass ein Kuss von ihr die Macht hat, die Seele von Menschen oder Wächtern zu rauben. Damit ist ihr erster großer Schwarm Zayne, der Sohn des Hauses in dem sie aufwuchs, für sie genauso tabu, wie jeder gutaussehende menschliche Junge in ihrer Schule.

Kurz nach ihrem 17. Geburtstag läuft bei ihrer gewohnten Markierungstour alles schief und plötzlich findet sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation wieder. Ihr Retter ist ausgerechnet ein überaus gutaussehender Dämon namens Roth. Doch damit nicht genug. Zusätzlich offenbart er ihr auch noch die schockierende Wahrheit ihrer dämonischen Herkunft, die ihr bislang verschwiegen wurde und das ist lediglich die eine Seite der Medaille…

„Dark Elements 1 – Steinerne Schwingen“ ist der Auftakt einer Fantasy Reihe für Jugendliche ab 14 Jahren, die ich momentan irgendwo zwischen Urbanfantasy und Romantasy angesiedelt sehe. Die in der Ich-Perspektive aus Sicht der Hauptfigur Layla verfasste Geschichte in einfacher Sprache, ließ sich für mich sehr leicht und flüssig lesen. Obwohl Layla kein gewöhnlicher weiblicher Teenager ist, hat sie die dafür typischen Sehnsüchte und Wünsche, ist dabei aber nicht abgedreht und das macht sie sympathisch. Allerdings denke ich, dass sich mit ihr größtenteils eine weibliche Leserschaft identifizieren kann. Insgesamt fand ich die Geschichte als sehr spannend und mit einem guten Schuss Romantik gewürzt, ohne, dass Letzterer bis zum Äußersten ausgereizt wurde.

Im Gegensatz zum veröffentlichten Klappentext, wünscht sich Layla jedoch nicht wirklich ein normaler Teenager zu sein. Sie wäre viel lieber eine vollwertige Wächterin ohne Dämonenblut. Die Gargoyle Wächter haben einen mir vorher noch nie in ähnlicher Fantasy Lektüre begegneten interessanten Aspekt. Sie haben, neben ihrer wahren Optik als Dämonen ähnliche Wesen, lebendig oder schlafend in Stein, auch eine menschliche Gestalt und eine sich fortpflanzende Familie. Die situationsbedingt fortschreitende Handlung bei den fantastischen Elementen, mit stetig überraschenden Wendungen, einem nervenaufreibenden Showdown und einem traurig-hoffnungsvollen Ende, gefiel sehr gut.

Hier konnte ich problemlos nachvollziehen, warum Layla sich in einem großen Zwiespalt gegenüber ihrer Adoptivfamilie befand und den Dämon Roth mochte ich ebenfalls richtig gern. Nicht so gut gelungen empfand ich jedoch die Darstellung der Freundschaft Laylas mit ihren beiden menschlichen Mitschülern. Diese sah ich irgendwie als Einbahnstraße, denn Layla tut für diese Freundschaft eigentlich überhaupt nichts. Sie versetzt die Beiden ständig und in den Szenen in der Schule, bei denen Stacy anfangs permanent von heißen Jungs redet und Sam unnützes Wissen zum Besten gibt, ist Layla eigentlich ziemlich genervt von ihnen. Wirkliche Gemeinsamkeiten zwischen den Dreien konnte ich nicht erkennen. Daher kam es mir ein bisschen so vor, als ob die beiden nur als Tipp-Geber und Alibi für die Geschichte nützlich waren.

Da die interessanten fantastischen Teile in der Geschichte jedoch überwogen, hat mich dieser Auftakt letztendlich trotzdem so gut unterhalten, dass die Reihe erst einmal weiterverfolgen möchte. Der zweite Teil ist bereits als ebook für den Kindle gekauft und auch danach wäre weiterer Nachschub bis zum sechsten Teil sofort verfügbar.