Rezension

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Unterhaltsam und lustig

Tage wie Salz und Zucker
von Shari Shattuck

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Ellen arbeitet nachts in einem Kaufhaus und zwar weil sie dort niemand sieht und auch von ihren Kollegen kaum wahrgenommen wird. Dazu kommt, dass sie übergewichtig ist und nicht gerade locker im Umgang mit Menschen, eigentlich redet sie nie mit Menschen, sondern beobachtet sie nur, um sehr detailliert und umfangreich deren Lebensablauf aufzuschreiben- einfach so. Am besten kann Ellen "von niemandem gesehen werden", dies ist wirklich ihre Spezialität. Doch dann begegnet sie Temerity, rettet sie vor verrückten Taschendieben, die ab sofort ihre neue, blinde Freundin ist. Ihre Beste und Einzige Freundin am Rande bemerkt. Gemeinsam helfen Sie den Menschen, denen Unrecht getan wird, oder einfach jemanden zum reden brauchen. Und plötzlich wird Ellen sichtbar, nicht nur für Temerity."Tage wie Salz und Zucker" habe ich in der Buchhandlung gekauft, weil ich das Cover toll fand und der Titel ansprechend war, es könnte ja keiner ahnen, dass es mir so gut gefiel. Ellen ist eine interessante Protagonistin, genauso wie Temerity, die keinrswegs 08/15 rüberkommt. Beiden wurde ein spannender Charakter auf den Leib geschrieben und man kann kaum glauben, dass die zwei sich im wahren Leben verstehen würden.

Toll war auch, dass  es im Prinzip um zwei Krankheiten geht. Die eine ist Adipositas und die Blindheit von Temerity, die sich allerdings sehr gerne selbst auf den Arm nimmt. Elena Übergewicht wird ihr erst im Laufe des Buches wirklich klar, bzw. sie merkt plötzlich, wieviel sie eigentlich isst. Doch mit ihrer neu gewonnenen Freundschaft verändert sich auch ihre Einstellung zum Essen und zu ihrer Unsichtbarkeit.

Die Geschichte um die beiden ungleichen Freundinnen ist kurzweilig, leicht zu lesen, aber trotzdem sehr amüsant. Einen halben Stern Abzug gibt es von mir, weil ich das Ende irgendwie unbefriedigend fand. Warum muss Ellen plötzlich dünn werden und ihre Wohnung wechseln? Viel spannender hätte ich es gefunden, wenn sie einfach so geblieben wäre wie sie ist. Gerade deshalb war doch alles so amüsant.