Rezension

Unterhaltsame Erzählung über Bienen und ihr Leben

Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde

Die Geschichte der Bienen
von Maja Lunde

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte der Bienen vereint drei parallel erzählte Geschichten, die jeweils im 19., 21. und im zukünftigen 21. Jahrhundert erzählt wird. Die jeweiligen Geschichten werden von drei Protagonisten erzählt: Tao – eine chinesische Frau im zukünftigen 21. Jahrhundert, William – ein Engländer im 19. Jahrhundert und George – ein amerikanischer Farmer und Imker. Tao ist verheiratet und ist Mutter eines dreijährigen Jungen. William ist Familienvater von einem Sohn und sechs Töchtern sowie Ehemann von Thilda. George lebt im amerikanischen Ohio auf einer Farm mit seiner Frau Emma und seinem fast volljährigen Sohn Tom. George verdient sein Geld mit seinen Bienen, die er gegen Geld an andere Farmer weitergibt, damit die Bienen ertragreichen Honig produzieren. William erforscht Bienenstöcke beziehungsweise den ersten Bienenkorb Mitte des 19. Jahrhunderts. Allerdings muss William wochenlang das Bett hüten aufgrund einer ernsthaften Erkrankung. Existenznöte plagen den Familienvater, wobei er unter Druck gerät, endlich die passende Erfindung für Honigbienen zu schaffen. Tao und ihr Mann Kuan unternehmen mit ihrem Sohn Wei-Wen einen Tagesausflug. Wie-Wen verschwindet plötzlich. Nach einer Suchaktion findet Kuan seinen Sohn apathisch an einem Waldrand. Wei-Wen muss in ein Krankenhaus gebracht werden. Allerdings bekommen Tao und Kuan keine Informationen, was Wie-Wen hat, und wo er ist. Tao begibt sich auf eine  Reise, um ihren Sohn zu finden.

Die norwegische Autorin Maja Lunde schuf einen lesenswerten und teilweise historischen Roman mit wissenschaftlichen Elementen. Alle drei Geschichten werden im Wechsel aus der Ich-Perspektive erzählt. Taos Geschichte wird in der Zukunft erzählt, wobei diese Erzählung Elemente eines Science-Fiction-Romans anhand der Lebensumstände aufweist. Williams Geschichte erzählt die Verhältnisse des 19. Jahrhunderts, als die Naturwissenschaft ihre Hoch-Phase hatte. Hier merkt man, wie abhängig die damaligen Wissenschaften und Forschungen von der eigenen Existenz hatten. Aber auch die Gegenwart von Georges Leben und seiner Familie drohen zu scheitern. Alle drei Geschichten verbinden die Geschichte und Entwicklung der Honigbienen. Welche Voraussetzungen Bienen erfüllen müssen beziehungsweise welches Umfeld für Bienen nützlich sind, damit sie Honig produzieren können, sind in diesem Roman auschlaggebend. Anhand der ausführlich erzählten Geschichten merkt man, dass die Autorin viel über Bienen und deren Geschichte sowie der Imkerei recherchiert hat. Am Ende führen die Geschichten zueinander, und bilden einen Sinn. Diese Erzählweise ist außergewöhnlich, wenn man vor Augen hält, dass es hier um die Entwicklung eines kleinen Tiers geht, das schon lange der Wissenschaft verschrieben ist. Keine trockene naturwissenschaftliche Lektüre erwartet einen, sondern eine wunderbare spannende und unterhaltsame Lektüre, die einen anregt, was es bedeutet, die Natur zu genießen und sie für die Zukunft zu schützen. Lehrreich ist der Roman ebenso.

Wer mehr über Bienen und deren Entwicklung auf unterhaltsame Weise lesen möchte, kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Man wird nicht enttäuscht. Denn die Figuren spielen ebenso eine bedeutsame Rolle wie die Bienen. Mensch und Natur vereint.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 03. Juli 2017 um 15:20

Das ist sicherlich eine Geschichte, die fast jeder gelesen hat oder gelesen haben muss;-).