Rezension

unterhaltsame Fortsetzung

Der Atlas der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Der Atlas der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Miss Peregrine kommt gemeinsam Emma und den anderen besonderen Kindern in Jacobs Heimat Florida. Gemeinsam versuchen sie, sich in die moderne Zeit einzufügen.

Doch die amerikanischen Zeitschleifen, in denen sich die Besonderen vor der Welt verbergen, sind noch weitgehend unerforscht und funktionieren anders, als die in Eurpa.

Außerdem findet Jacob heraus, dass sein Großvater Abe nicht alleine gegen die Monster gekämpft hat, die die besonderen Kinder jagen - und dass Abes Partner noch lebt. Aber auch altbekannte Feinde sind lebendiger, als es Jacob lieb ist....

Meinung:
Wenn eigentlich zufriedenstellend abgeschlossene Reihen überraschend fortgesetzt werden, ist das für mich immer ein zweischneidiges Schwert.
Einerseits freut mich sich natürlich die liebgewonnen Figuren wiederzusehen und Neues von ihnen zu erfahren, andererseits entsteht auch immer die Angst, dass die Erwartungen nicht mehr erfüllt werden können, weil die Geschichte eigentlich fertig erzählt ist oder die neuen Entwicklungen nicht mehr ins entstandene Bild passen.

Bei der Reihe rund um die besonderen Kinder haben sich die negativen Befürchtungen zum Glück nicht bestätigt.
Obwohl es nun schon wieder etwas her ist, dass ich den 3. Teil der Reihe gelesen habe, hat es sich sofort wie heimkommen angefühlt, als die besonderen Kinder und Miss Peregrine unerwartet bei Jacob auftauchen. Es hat Spaß gemacht sie wiederzusehen und auch ihre ersten Schritte in der ihnen so unbekannten Zeit mitzuverfolgen.

Auch die Idee, sich nun mit den Besonderen in Amerika zu beschäftigen, finde ich schon interessant, vor allem weil sich das System dort so sehr von dem in Europa unterscheidet. So gibt es auf jeden Fall viel Neues zu entdecken, auch wenn vieles davon in diesem Teil nur angerissen wird.

Das bringt aber auf jeden Fall viel neues Konfliktpotential, viele Gefahren und eben auch viele neue Infos zu der Welt der Besonderen. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass sich nun auch Jacob und die anderen Kinder weiterentwickeln. Jacob möchte mehr auf den Spuren seines Großvaters wandeln und Großes bewirken und schießt dabei auch mal übers Ziel hinaus. Und auch die anderen Kinder nehmen nun nicht mehr alles als gegeben hin, wenn Miss Peregrine ihnen etwas sagt.

Dabei muss ich sagen, dass mir nicht alle Handlungsentwicklungen gleich gut gefallen haben. Einiges hätte ich mir auch anders gewünscht, aber trotzdem fand ich alles nachvollziehbar und authentisch beschrieben.

Nur das Ende ging mir definitiv zu schnell. Da hatte ich irgendwie das Gefühl, dass unbedingt noch die Hinweise auf die weitere Story unterbracht werden müssen. So hat der Teil keinen wirklichen Cliffhanger, macht aber schon deutlich, dass es noch einiges zu erzählen gibt.

Den Schreibstil fand ich auch dieses Mal wieder top. Sehr lebendig, bildlich und bunt. So habe ich die ruhigen Szenen am Anfang genauso gefesselt miterlebt, wie die spannungsgeladenen, die darauf gefolgt sind.

Die Fotos fand ich dieses Mal nicht ganz so besonderes, wie bisher. Zum Teil fand ich es etwas störend, dass sie manchmal vor den betreffenden Ereignissen und auch manchmal erst einige Seiten danach platziert wurden, da hätte ich mir eine einheitliche Lösung kurz nach den beschriebenen Dingen gewünscht. Aber prinzipiell finde ich es schon gut, dass das System mit den Bildern beibehalten wurde, da dies einfach fest zu der Reihe dazugehört.

Fazit:
Eine unterhaltsame Fortsetzung, die auf jeden Fall neue und auch passende Infos, Entwicklungen und Gefahren liefert. Ich war beim Lesen auch wieder mittendrin und habe alles nachvollziehbar miterlebt, auch wenn ich mir manches vielleicht doch ein bisschen anders gewünscht hätte. Vor allem am Ende ging es mir viel zu schnell, aber die Neugier auf die weitere Geschichte weckt es auf jeden Fall. Somit gibt’s solide 4 Sterne.