Rezension

Unterhaltsame Geistergeschichte für Kinder...

Friedhofstraße 43 - Gespenster gibt es doch! - Kate Klise

Friedhofstraße 43 - Gespenster gibt es doch!
von Kate Klise

Bewertet mit 4 Sternen

Niedliche Geistergeschichte für Kinder - nur leicht gruselig, unterhaltsam und nachdenklich, eine gelungene Mischung...

Der berühmte Kinderbuchautor Ignaz B. Griesgram mietet für den Sommer ein Haus in der Friedhofstraße 43, um dort endlich den 13. Band seiner Geisterbezwinger-Serie zu verfassen. Verlegerin Bessie Seller sitzt ihm im Nacken, denn den Vorschuss für das Buch hat er längst ausgegeben und noch keine Zeile geschrieben! Aber in dem Haus wohnt bereits jemand: ein elfjähriger Junge mit seiner Katze und ein Gespenst! Es heißt Olivia, ist 190 Jahre alt und quicklebendig. Seine Spezialität sind lautes Türenknallen, mitternächtliches Klavierspiel und Paprikahuhn. Als der Kristalllüster nur wenige Zentimeter vor Bestsellerautor Griesgram herunterfällt, muss auch er so allmählich einsehen: Gespenster gibt es doch! 

Ein Kinderbuchautor mit einer bereits über 20jährigen Schreibblockade - kein Wunder, dass er seinem Namen alle Ehre macht. Griesgrämig hangelt er sich durchs Leben, hat Schulden angehäuft und verkehrt nur noch schriftlich mit anderen Menschen. Um sich endlich für den 13. Band seiner einst berühmten Geisterbezwinger-Serie inspirieren zu lassen, beschließt der bereits über 60 Jahre alte Autor, den Sommer in einem entsprechenden Ambiente zu verleben. Friedhofsgasse 43 in Schauderburg - eine stilvollere Adresse für das Schreiben eines Geisterromans könnte es doch wohl kaum geben?

Dumm nur, dass das die alte viktorianische Villa bereits bewohnt ist und der Mietvertrag mit all seinen Klauseln bereits rechtskräftig unterschrieben wurde. Die unerwarteten Mitbewohner sind der 11jährige Severin Hoffnung, der lieber malt als zu lesen, seine Katze Mohrle, und zu guter Letzt auch noch die Erbauerin des alten Hauses, Olivia C. Spence, die allerdings bereits seit geraumer Zeit tot ist und nun als 190jähriges Gespenst in der Villa spukt. 

Ignaz B. Griesgram ist sauer. Er kann Kinder nicht leiden, gegen Katzen ist er allergisch, und Gespenster - nun, er glaubt einfach nicht an sie. Genug Stoff für eine turbulente Geschichte? Ja, auf jeden Fall. Das Besondere daran ist, dass sie nicht einfach so erzählt wird, sondern in Form von Briefen, Zeitungsartikeln und Annoncen daherkommt. Schon außergewöhnlich, aber es funktioniert. Aufgehübscht wird das Buch noch durch zahlreiche Illustrationen, was der Erzählung noch zusätzlich ein passendes Flair verleiht.

Alles in allem eine nette Geistergeschichte für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, nur leicht gruselig, unterhaltsam und nachdenklich - eine gelungene Mischung... Macht in jedem Fall Lust auf die Folgebände!

 

© Parden