Rezension

Unterhaltsame Geschichte mit Höhen und Tiefen

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand - Franziska Jebens

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
von Franziska Jebens

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Sophies Leben ist weit davon entfernt so zu sein, wie sie es sich ausgemalt hat. Ihr Job als Assistentin bei einer Hamburger Filmverleih-Firma nervt sie, in ihrer Beziehung kriselt es und der Traum, Köchin zu werden, ist gerade sehr sehr fern. Das alles ändert sich schlagartig, als sie aus Versehen die Marketingleitung für den neuesten Blockbuster-Film an der Nordsee übernehmen soll. Der Aufenthalt am Meer ist eh schon sehr turbulent und dennoch steigert sich das noch weiter, als sie einen attraktiven Unbekannten kennen lernt und dabei vergisst, dass sie ja eigentlich schon vergeben ist…

Story-Stapel

Die Geschichte beginnt recht turbulent und präsentiert dabei die gröbsten Charaktereigenschaften der Protagonisten. So dass man von Anfang an ihren inneren Konflikt kennen lernt und ein Gefühl dafür bekommt, wieso sie so unzufrieden mit ihrem Leben ist. Danach folgt die Geschichte eher einem ruhigen Verlauf, der besonders in Dänemark sehr angenehm zu lesen ist. Einige überraschende Wendungen sorgen dafür, dass sich nach und nach der Kern der Geschichte offenbart und auch das Ende wurde dann recht knapp gehalten, was ich sehr angenehm fand.

Charakter-Stapel

Sophie steht hier eindeutig im Mittelpunkt der Geschichte und das wird deutlich spürbar. Sie wird sehr genau beschrieben und man bekommt viele Eindrücke in ihre Gedankengänge, die teilweise auch sehr ausführlich sind.

Die Nebencharaktere bleiben dahingehend eher zurück und blass. Es gibt sie zwar in vielfältiger Form, aber niemand bekommt ausreichend Ecken und Kanten geschliffen, um wirklich greifbar zu werden. Sie sind lebendig und bereichern die Geschichte, stehen aber definitiv hinter der Protagonistin zurück.

Stil Stapel

Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Er sticht weder negativ noch positiv besonders heraus. An einigen Stellen sind die Gedanken der Protagonisten sehr seitenfüllend, was manchmal etwas langatmig wirken kann, aber das sind eher Ausnahmen und dadurch nicht schwerwiegend ins Gewicht fallend.

Kritik Stapel

Die Grundaussage der Geschichte ist klasse – ein Buch, das Mut machen kann, dass man vor allem seine Leidenschaft zum Beruf machen sollte und nicht einfach nur einen Job erledigen, den man zwar gut kann, der einen aber nicht mit Glückshormonen erfüllt.

Schade ist, dass der Fokus so stark auf die Protagonistin rückt, dass die Nebencharaktere dagegen etwas verblassen, obwohl sie sehr interessant sind. Das sorgt besonders bei den Beziehungsthemen dafür, dass hier nicht wirklich Emotionen aufkommen, sondern man es einfach nur „miterliest“, aber eben nicht „miterlebt“.

Fazit

Ein unterhaltsamer Roman, der eine interessante Kernaussage bereithält und sich gut lesen lässt. Leider fehlt es manchmal an Emotionen, so dass besonders die Liebesgeschichte nicht wirklich fühlbar ist. Deswegen gibt es von mir nur 4 Sterne und eine bedingte Leseempfehlung, da ich die die Kernaussage einfach gelungen finde!