Rezension

Unterhaltsame Geschichte über das Leben zweier Frauen in Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

Rendezvous im Café de Flore - Caroline Bernard

Rendezvous im Café de Flore
von Caroline Bernard

Bewertet mit 4 Sternen

Die Ich-Erzählerin Marlène bekommt von ihren Ehemann Jean-Louis eine Reise nach Paris geschenkt. Da es zwischen den beiden sehr kriselt, gehen sie an einem Tag getrennte Wege, und Marlène entdeckt in einem Museum ein Gemälde von einer Frau, die ihr aufs Haar gleicht...

In der Vergangenheit, in der Zwischenkriegszeit, versucht die junge Vianne in Paris Fuß zu fassen und verliebt sich schließlich in einen Künstler...

Zwei interessante Erzählstränge, einmal in der Gegenwart von der Ich-Erzählerin Marlène erzählt und einmal in der Vergangenheit in der 3. Person Singular verweben sich zu einer gemeinsamen Geschichte. Der Erzählstil war jeweils angemessen für den Erzähltypus, die Sprache gut und angenehm zu lesen.

Die Figuren waren gut gezeichnet und in ihren Motivationen überwiegend sehr realistisch. Besonders die beiden Hauptfiguren, die jungen Frauen, die so verschieden sind, die ihren Weg zu gehen versuchen, fand ich sehr faszinierend! 

Besonders bei Vianne habe ich die ganze Zeit über mitgefiebert, da ich sehr sympathisch fand und ihre Geschichte wirklich sehr dramatisch und spannend ist. 

Bei Marlène nervte mich leider mit der Zeit der Aspekt der kaputten Ehe mit einem wirklich ätzenden Ehemann, welche aber weder dieser noch Marlène wirklich beenden können. Die Passagen, in denen dies thematisiert wurde, mit den ewigen Streitereien, Lamenti, Selbstzweifeln, Selbstzerknirschung und Schönreden, das war mir einfach irgendwann zuviel und ich habe quergelesen. Dafür gibt es auch den einen Stern Abzug.

Insgesamt ist das Buch ein unterhaltsamer Roman um zwei interessante Frauenfiguren in unterschiedlichen Zeiten in Frankreich, die sich durchbeißen müssen. Ein Thema, was ich immer sehr spannend finde und von mir daher eine klare Leseempfehlung!