Rezension

Unterhaltsame Geschichtsanekdoten

1913 - Florian Illies

1913
von Florian Illies

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Florian Illies' Buch 1913 - Der Sommer des Jahrhunderts habe ich gegriffen, da ich so viele positive Rezensionen gelesen habe und es mir sehr oft ans Herz gelegt wurde. Obwohl mich das Jahr 1913 nicht so richtig gereizt hat, habe ich zu 1913 gegriffen - und habe es nicht bereut.

Florian Illies' kleine Anekdoten aus dem Jahr, bevor der erste Weltkrieg begann, sind Ereignisse aus Kultur und Politik, wobei das Hauptaugenmerk definitiv auf ersterem liegt. Die kurzen Abschnitte gehen ineinander über, so dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte. Ein überaus angenehmer Schreibstil tut sein übriges, um aus Geschichte unterhaltsame Lektüre zu machen. Manchmal verspürte ich bei Sätzen wie "und in München verkauft ein österreichischer Postkartenmaler namens Adolf Hitler seine biederen Stadtansichten" einen kleinen unbehaglichen Schauer - was natürlich daran liegt, dass man nun weiß, was aus diesem "Postkartenmaler" wird. Dafür gefielen mir aber die Abschnitte über Rilke sehr, da ich ein Faible für den Dichter habe.

Fazit: Gelungenes und kluges Geschichtspanorama, das auch Leser begeistern wird, die ansonsten nicht so oft zu Sachbüchern greifen.