Rezension

Unterhaltsame Inselgeschichte auf Föhr

Das Haus auf Föhr - Doris Oetting

Das Haus auf Föhr
von Doris Oetting

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Marina ist frustriert von ihrem Mann, der sie scheinbar nur noch als Servicekraft ansieht. Sie nimmt sich kurzentschlossen eine Auszeit auf der Insel Föhr, um Klarheit in ihr Gefühlsleben zu bringen. Auf ausgedehnten Inselspaziergängen lernt sie nicht nur die Schönheit der Insel kennen, sondern wird auch von einem heruntergekommenen alten Haus nahezu magisch angezogen. Mit Greta, ihrer Pensionswirtin, verbindet Marina bald eine herzliche Freundschaft und lernt auch andere Insulaner kennen, darunter auch die schrullige Astrid, die nebenan wohnt. Der Inselaufenthalt verlängert sich immer wieder und als sich die Gelegenheit zum Hauskauf bietet schlägt Marina zu, träumt sie doch schon länger davon, auf Föhr sesshaft zu werden und eine Senioren-WG im eigenen Haus anzubieten.

Doch das „Haus auf Föhr“ ist nur Thema am Rande, denn es geht um sehr viel mehr. Alte Familiengeheimnisse werden nach Jahrzehnten gelüftet und es kommt zu einigen – auch schmerzhaften – Überraschungen.

Marina und Greta sind sehr sympathische Protagonistinnen, die mit beiden Beinen im Leben stehen.  Die Beschreibung der Insel Föhr ist stimmig und fügt sich gut in die Handlung ein.
Die Inselgeschichte hat mir eigentlich auch gut gefallen. Leider hat es aber 200 Seiten gedauert, bis ich mich nicht mehr als Beobachterin auf Distanz gefühlt habe, denn bis dahin konnte mich die Handlung nicht so recht berühren. Die letzten 100 Seiten haben aber einiges wieder gut machen können.
Die Geschichte ließ sich flüssig lesen, allerdings haben mich die zeitlichen Sprünge zwischen einigen Kapiteln gestört. Das Ende war mir dann auch zu komprimiert und abrupt, ein paar Seiten mehr hätten da sicher gut getan.

Trotzdem eine unterhaltsame Inselgeschichte, die von mir 3,5 Sterne bekommt