Rezension

Unterhaltsame Känguru-Sammlung ​

Die Känguru-Apokryphen - Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Apokryphen
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

Unterhaltsame Sammlung von unzusammenhängenden Känguru-Texten mit den üblichen Running Gags und politisch angehauchten Witzen ​

Apokryphen sind, wie Marc-Uwe dem Känguru zu Beginn dieses (Hör-)Buchs erklärt, eine Sammlung von Texten, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden, da sich verschiedene Quellen über die Ereignisse uneins waren oder sie nicht ausreichend belegt waren. In diesem Sinne sind die hier versammelten Geschichten eine Sammlung von Texten, die es nicht in die Känguru-Trilogie geschafft haben, weil Marc-Uwe und das Känguru sich darüber nicht einig sind und/oder Marc-Uwe nicht mehr genau weiß, wann und wie die Ereignisse tatsächlich passiert sind. Einige davon kennt man schon, beispielsweise aus der Bühne 36, einer Lesebühne, an der Marc-Uwe Kling beteiligt ist, andere sind in diesem Band erstmals veröffentlicht worden.

Daher handelt es sich bei diesem Buch nicht um eine Fortsetzung zur Känguru-Trilogie, sondern eher um eine Ergänzung. Im Gegensatz zu der „Känguru-Offenbahrung“ wird hier nicht mehr der Versuch einer durchgehenden Handlung unternommen und es gibt keinen engen Zusammenhang zwischen den Texten. Das hat mir gut gefallen, da ich kein Fall der absurden und etwas zu abgedrehten Handlung des dritten Bandes der Reihe war. Meiner Meinung nach funktioniert das Känguru in kurzen Episoden am besten.

Dennoch würde ich empfehlen, die Trilogie, angefangen mit „Die Känguru-Chroniken“, zuerst zu lesen, da dort viele Running Gags etabliert und viele Figuren eingeführt werden. Ohne dieses Wissen wären viele der hier versammelten Kurzgeschichten möglicherweise nicht halb so lustig.

Wie immer kann ich auch nur die vom Autor selbst gelesene Hörbuchversion empfehlen, da die einzigartige Betonung Marc-Uwe Klings und die verschiedenen, markanten Stimmen, die er seinen Figuren verleiht, die Texte meiner Meinung nach noch um einiges humorvoller machen.

Insgesamt haben mich die Texte in „Die Känguru-Apokryphen“ ebenso gut unterhalten wie ihre drei Vorgänger, möglicherweise sogar besser als „Die Känguru-Offenbahrung“, da hier nicht versucht wird, eine durchgehende Handlung aufzubauen, wodurch meiner Ansicht nach mehr Möglichkeiten für verschiedene unterhaltsame Episoden bestehen. Wie immer fand ich einige Texte witziger als andere, es gibt längere und kürzere, politische und einfach nur lustige und die Mischung ist sehr angenehm und typisch Känguru.

Es gibt wieder unterhaltsame Anspielungen auf bekannte Medien (Star Wars), gesellschaftskritische Themen und natürlich die SPD und Nazis, die politischen Lieblingsthemen der Reihe.

Fazit

Weitere unterhaltsame Texte über das Känguru und Marc-Uwe Kling. Für Känguru-Fans nur zu empfehlen!