Rezension

Unterhaltsame Krimikomödie aus Bayern

Wildfutter - Alma Bayer

Wildfutter
von Alma Bayer

Bewertet mit 4 Sternen

Unterhaltsame Krimikomödie um Wildsau und Tiger

Inhalt:

Vitus Pangratz ist ein Kommissar im Ruhestand. Er möchte einen Fotokalender „Die Wildsau bei Nacht“ erstellen. Daher ist er nachts im nahegelegenen Wildpark unterwegs. Als er stolpert, stellt er fest, dass er über eine menschliche Hand gestolpert ist. Es stellt sich heraus, dass diese Hand von Marius Wild, genannt Tiger stammen könnte, der seit einiger Zeit vermisst wird.

Vitus versucht seinen Kollegen Konkurrenz zu machen und ermittelt selbst. Auch seine Tochter Johanna, die Redakteurin bei einer lokalen Zeitung ist, mischt kräftig mit.

 

Meine Meinung:

Aufgefallen ist mir dieses Buch zuerst durch sein Cover. Die Wildsau mit dem bayrischen Hut auf dem Kopf und im Hintergrund die schöne Gebirgslandschaft lädt förmlich zum Lesen dieses Buches ein. Für mich ist dieses Cover wirklich ein absoluter Hingucker!

Der Untertitel „Ein Rosenheim-Krimi“ verrät schon, wo dieser Krimi angesiedelt ist. Es handelt sich um ein Buch mit sehr viel bayrischem Lokolkolorit. Es geht auch sehr viel um Fußball und Fußballnachwuchs, was mich -als Fußballfan- in keinster Weise gestört hat.

Für ein Taschenbuch ist das Buch mit seinen 477 Seiten richtig dick. Die einzelnen Kapitel sind dazu im Vergleich verhältnismäßig kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Hauptprotagonisten geschrieben. Dies empfand ich alles als sehr angenehm.

 

Die Charaktere sind schon größtenteils etwas eigen. Und nicht jede der beteiligten Personen hat meine Sympathie gewinnen können. So wurde ich mit Alois beispielsweise überhaupt nicht warm. Mein Lieblingscharakter war eindeutig Vitus.

Das Buch besticht durch seinen bayrischen Humor, seinen Wortwitz und seine Situationskomik. Es liest sich absolut unterhaltsam und man muss beim Lesen sehr häufig schmunzeln oder sogar richtig lachen. Mir gefällt der Humor der Autorin wirklich ausgesprochen gut. Ich würde es aber eher als „Krimikomödie“ bezeichnen, und weniger als richtigen Krimi. Wenn man mit dieser Erwartung an das Buch rangeht, wird man auch nicht enttäuscht werden.

Teilweise ist das Buch ziemlich klischeebeladen, aber das fand ich jetzt überhaupt nicht schlimm, weil es einfach irgendwie gepasst hat. So kriegt man einen guten Eindruck von den übereifrigen Fußballmuttis und -vätern, die mit größerem Ehrgeiz als ihre Kinder das Ziel Profifussballer verfolgen.

 

Etwas enttäuscht hat mich, dass mein sehr früher Verdacht bezüglich des Mörders am Ende auch tatsächlich richtig war. Da hätte ich mir etwas mehr Überraschungen und Wendungen gewünscht. Aber trotzdem blieb es für mich bis zum Ende noch spannend, weil ich mir einen anderen Ausgang erhofft und erwünscht hätte.

Wenn man einen wirklich humorvollen bayrischen Regionalkrimi lesen möchte, bei dem auch Fußball und die Liebe einen Rolle spielen, dann sollte man hier unbedingt zugreifen.