Rezension

Unterhaltsame Lektüre

Die Liebe trägt Weiß - Lauren Weisberger

Die Liebe trägt Weiß
von Lauren Weisberger

Bewertet mit 4 Sternen

Charlotte, genannt Charlie, Silver, ist Profitennisspielerin. Die Fans mögen sie. Sie ist hübsch, freundlich und immer fair. Charlie ist gut, aber an die Spitze hat sie es bisher nicht geschafft. Nach einer schweren Verletzung will sie unbedingt zurück kommen und engagiert für ihr Comeback den Tennis-Coach Todd Feltner. Feltner stellt strenge Regeln auf, lässt Charlie hart trainieren und verpasst ihr ein neues Image. Mit ihm als Trainer klettert sie in der Weltrangliste nach oben. Auch die Presse springt schnell auf das neue Image von Charlie an. Der Leser begleitet die junge Frau bei ihrer Verwandlung zur Warrior Princess und dem Versuch sportlich erfolgreich und glücklich zu werden.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Als Leser ist man sofort mitten im Geschehen. Tennis interessiert mich eigentlich nicht sonderlich. Ich habe daher auch wenig Ahnung, dennoch hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen. Das Thema wurde mir auch nicht zu viel, im Gegenteil: Ich fand es interessant in diese Welt eintauchen zu können.

Die Protagonistin Charlie war mir über den gesamten Handlungsverlauf nicht immer sympathisch. Ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Manchmal nervte sie mich auch ein wenig. Trotz allem gelang es mir, mit ihr zu fühlen. Ich habe sie gern auf ihrem Weg begleitet. Auch wenn ihr Charakter während des Handlungsverlaufs eine Veränderung erlebt, blieben die Beschreibungen doch recht oberflächlich. Auch die Nebencharaktere blieben eher blass.

Der Schreib- und Erzählstil von Lauren Weisberger waren mir schon aus „Der Teufel trägt Prada“ bekannt. Die Handlung ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Details zum Thema Tennis waren auch für Laien verständlich. An manchen Stellen hätte ich mit ein paar mehr Informationen gewünscht. Es werden z.B. Turniere erwähnt, aber über das Abschneiden Charlies bei diesen erfährt der Leser nichts. Dieses Weglassen von Informationen oder die plötzliche Präsentation irgendwelcher Tatsachen findet sich auch in anderen Bereichen häufiger. Ich muss als Leser nicht an allem teilhaben, was die Protagonistin erlebt, vieles ist vielleicht auch nicht wichtig, aber an manchen Stellen hat mich dies schon ein wenig gestört. Da hätte ich gern mehr erfahren.

Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Ich hatte mir ein wenig mehr Liebesgeschichte erwartet. Diese sucht man allerdings nahezu vergeblich.

Da ich bereits das Buch „Der Teufel trägt Prada“ der Autorin kenne, bin ich mit den richtigen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mir eine nette, leichte Lektüre für Zwischendurch, ohne besonderen Tiefgang erwartet. Genau diese ist „Die Liebe trägt weiß“ auch. Trotz oben genannter Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe mich während des gesamten Handlungsverlaufs gut unterhalten gefühlt.