Rezension

Unterhaltsame Räuberpistole

Das Geheimnis des Poeten - Guido Dieckmann

Das Geheimnis des Poeten
von Guido Dieckmann

Bewertet mit 5 Sternen

Hat der Alte (Hexen)meister (Goethe) sich doch einmal wegbegeben...

Christian Vulpius, Bruder der Lebensgefährtin Goethes, notorisch klamm, versucht sich als Schriftsteller an einem Roman über italienische Räuberbanden. Die Abwesenheit Goethes ausnutzend, "leiht" es sich dessen italienische Bücher aus der Bibliothek, um sie dann im Gartenhaus an der Ilm als Quelle für seinen Roman zu lesen. Doch kaum hat er die Bücher, werden sie ihm auch schon entwendet. Eine junge Schönheit wird von ihm ertappt, doch gibt sie sich als eine Verfolgte aus, die für sich GerechtigKeit herstellen möchte, indem sie ein Dokument sucht, dass sich vermutlich in Goethes Besitz befindet. Doch noch während Vulpius mit ihr spricht, erscheint ihr Verfolger und bringt ihn beinahe um. Kurze Zeit später beginnt eine Mordserie in Weimar, wobei alle Opfer in Verbindung mit der geflohenen schönheit stehen. Vulpius, der zunächst selbst unter Verdacht gerät, unternimmt mit seiner Schwester Christiane alles, um die Bücher zurückzubekommen und um der Verfolgten gerechtigjkeit zu verschaffen,. Dass er selbst dabei Teil einer gewaltigen Intrige ist, wird ihm erst recht spät klar.

"Das Geheimnis des Poeten" spielt im August 1997 in Weimar. Der Meister selbst ist zwar nicht anwesend, aber zahlreiche bekannte Figuren aus seinem Umfeld treten als Agierende auf. Die Handlung ist zwar, genau wie Vulpius Roman "Rinaldo Rinaldini" (gewissermaßen dessen Vorgeschichte) eine ziemliche Räuberpistole, die sich aber unterhaltsam lesen lässt.